Nachteile für Frauen befürchtet

Diskussion in den Niederlanden.
In fast allen westlichen Ländern der Welt hat die Scharia keine Rechtswirkung. Rechtliche Gültigkeit haben allein die jeweiligen Rechtsnormen der Staaten.

In Griechenland kann allerdings für die muslimische Minderheit und Türken in Westthrakien in Angelegenheiten, die den persönlichen Status und das Familienrecht betreffen, die Scharia anstelle des griechischen Rechts herangezogen werden. Die Wahl der Rechtsnorm wird den Angehörigen der Minderheit überlassen.

"Mehrheit zählt"
In den Niederlanden hat sich 2006 der damalige Justizminister Piet Hein Donner für die Einführung der Scharia ausgesprochen, sollten zwei Drittel der Niederländer das wünschen. "Die Mehrheit zählt. Das ist nun einmal das Wesen der Demokratie", so Donner.

Mit diesen Äußerungen sorgte Donner auch innerhalb seiner christdemokratischen CDA für Empörung. Mittlerweile wird die Einführung der Scharia auch in universitären Kreisen ernsthaft diskutiert.

Söhne bevorzugt
In vielen westlichen Ländern gibt es allerdings Befürchtungen, dass etwa bei Erbstreitigkeiten Frauen benachteiligt werden könnten. Immerhin erbt ein Sohn nach islamischem Recht doppelt so viel wie eine Tochter.

Gerade bei Erbschaften, Familienangelegenheiten und Scheidungen sei die Scharia von großem Nachteil für muslimische Frauen, so Frauenrechtsorganisationen.

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