Bruni ganz in Weiß

Heirat schon nach wenigen Monaten - trotzdem höchste Zeit?
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy (53) und seine Freundin Carla Bruni (40) haben allen Spekulationen über den Fortgang ihrer Liaison am Samstag ein Ende bereitet: Der Staatschef und das Ex-Model gaben sich am Vormittag im Elysee-Palast das Jawort.

Am Samstagabend bestätigte der der Elysee-Palast in einer Stellungnahme: "Frau Carla Bruni Tedeschi und Herr Nicolas Sarkozy geben bekannt, dass sie sich heute Morgen vermählt haben, im Beisein ihrer Familien und in privatem Rahmen."

Der Bürgermeister des achten Pariser Arrondissements (Bezirks), Francois Lebel, hatte bereits zuvor im Rundfunksender Europe 1 mitgeteilt, dass er die beiden getraut hatte. Erst vor Kurzem hatte sich Sarkozy von seiner zweiten Frau Cecilia scheiden lassen.

Prada-Sprecherin als Trauzeugin
Die Trauung fand nach Angaben von Lebel in einem Salon im ersten Stock des Elysee-Palastes statt. Rund zwanzig Personen seien anwesend gewesen, darunter enge Familienangehörige und Freunde.

Trauzeugen waren nach einem Bericht des Rundfunksenders RTL der LVMH-Topmanager Nicolas Bazire und die Sprecherin des Luxuskonzerns Prada, Mathilde Agnostelli.

"Bräutigam war auch nicht schlecht"
"Es hat wie gewöhnlich rund 20 Minuten gedauert", berichtete Lebel. Die Braut sei in Weiß gekleidet gewesen und habe "entzückend" ausgesehen. "Der Bräutigam war auch nicht schlecht", sagte Lebel.

"Moment großer Zuneigung"
Er erinnere sich an die Hochzeit als "einen Moment großer Schlichtheit und großer Zuneigung der Eheleute". "Ich habe ihnen viel Glück gewünscht", sagte Lebel weiter. Es sei das erste Mal in der Geschichte der fünften Republik, dass ein Präsident sich während seiner Amtszeit verheirate.

Im November kennengelernt
Sarkozy und Bruni hatten sich erst im November kennengelernt. Nach einem gemeinsamen Weihnachtsurlaub in Ägypten mit der aus Italien stammenden Sängerin sagte der Präsident, die Beziehung sei "etwas Ernstes" und deutete eine Hochzeit an.

"Höchstwahrscheinlich werden Sie es erst erfahren, wenn es bereits geschehen ist", sagte der Präsident während seiner Neujahrspressekonferenz über seine Heiratsabsichten.

Lange Zeit der Spekulationen
Immer wieder hatte es seitdem Berichte über eine bereits vollzogene Trauung gegeben, die sich dann aber als falsch herausstellten. Jüngst hatte Bruni vor zehn Tagen in einem Interview mit der französischen Tageszeitung "Liberation" erklärt, sie sei "noch nicht" mit Sarkozy verheiratet. Eine Hochzeit gehöre aber zu ihren gemeinsamen "Vorhaben", sagte Bruni.

Kein Problem mehr bei Staatsbesuchen
Bloß als Freundin konnte Bruni den Präsidenten nicht auf Staatsbesuchen begleiten. So hatte die Liaison den Mitarbeitern des indischen Außenministeriums Kopfzerbrechen bereitet, weil sie nicht wussten, wie sie Bruni dem Protokoll nach behandeln sollten. Sarkozy besuchte daraufhin ohne sie Indien und das weltberühmte Liebesmonument Taj Mahal.

Zu einem Besuch im strenggläubigen Saudi-Arabien durfte der Präsident seine Freundin ebenfalls nicht mitnehmen, weil Männer dort nur Umgang mit Frauen pflegen dürfen, mit denen sie verwandt oder verheiratet sind.

Höchste Zeit für Heirat
Das dürfte aber nicht der einzige Grund für die rasche Heirat gewesen sein. Sarkozy schlitterte während der letzten Monate in ein veritables Umfragetief - nicht zuletzt wegen seiner Beziehung zu Bruni. Zu rasch nach der Scheidung von seiner Exfrau ließ er sich öffentlich mit Bruni blicken, lautete eine oft gehörte Kritik. Auch die Luxusurlaube des turtelnden Paares kamen nicht gut an.

Zeitungskommentatoren warfen Sarkozy darüber hinaus zusehends unverhohlen vor, seine Arbeit als Präsident wegen seiner Romanze zu vernachlässigen.

Sarkozy müsse endlich heiraten, damit das Thema endlich vom Tisch sei, sagte jüngst Weggefährte Patrick Balkany, Abgeordneter und Bürgermeister von Levallois. "Dafür würde ich ihm auch heimlich mein Rathaus öffnen." Sarkozy folgte nun dem Vorschlag vieler seiner Berater.

Sarkozys dritte Ehe
Für Sarkozy ist es bereits die dritte Ehe. Von Cecilia hatte er sich erst im Oktober nach einer elfjährigen Beziehung scheiden lassen. Sarkozy hat bereits aus seiner ersten Ehe zwei Kinder und einen weiteren Sohn aus der elfjährigen Beziehung mit Cecilia.

Erwartet Bruni ein Kind?
Bruni will ihre Karriere als Sängerin nach eigenen Angaben auch als Präsidentengattin nicht auf Eis legen. Für Anfang Februar sind in Paris Aufnahmen für ein neues Album geplant.

Die neue "Premiere Dame" Frankreichs sorgte auch für Schlagzeilen mit Werbefotos für einen italienischen Autokonzern, auf denen sie sich nur mit schwarzen Stiefeln bekleidet auf einem Sofa räkelt. Seit Wochen wird außerdem spekuliert, Bruni erwarte ein Kind.

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