Kaum ein Bundesland verschont

Zahlreiche Straßen und auch ÖBB-Verbindungen in Mitleidenschaft gezogen.
In weiten Teilen Österreichs hat ein heftiger Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 145 Stundenkilometern seit Samstagabend zahlreiche Schäden verursacht. In der Steiermark waren zeitweise bis zu 80.000 Haushalte ohne Strom.

Zahlreiche Trafos ausgefallen
"Wir haben massive Stromausfälle in der ganzen Steiermark, zeitweise waren 80.000 Haushalte ohne Strom", so Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark. Von insgesamt rund 6.000 Trafostationen waren rund 1.000 ausgefallen. "Wir sind mit über 150 Leuten im Einsatz, aber das Reparieren im Gelände ist derzeit zu gefährlich", so Harnik-Lauris. Der Gleinalmtunnel musste wegen zu schwacher Beleuchtung gesperrt werden.

Besonders betroffen ist der ländliche Bereich, da es dort noch meist Freileitungen gibt. In den Ballungsräumen war der Schaden aufgrund der Verkabelung wesentlich geringer.

Angestellte von Dachteilen getroffen
Mindestens vier steirische Feuerwehrleute wurden im Einsatz zum Teil schwer verletzt. Zwei Schwerverletzte gab es nach Angaben des Roten Kreuzes bei einem Unfall, der von heftigen Sturmböen in Graz am Sonntagvormittag ausgelöst wurde.

Die beiden Angestellten einer McDonalds-Filiale wollten gerade die Zufahrt absperren, als Teile vom Dach herunterfielen und die Mitarbeiter am Kopf trafen. Auch in der Ost- und Weststeiermark kam es zu zahlreichen Sturmschäden - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Mann stürzte in Osttirol von Dach
In Osttirol stürzte ein 63-Jähriger bei Ausbesserungsarbeiten auf seinem Hausdach acht Meter auf den gefrorenen Schotterboden - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Stromausfälle auch in Kärnten
Auch in Kärnten stürzten immer wieder Bäume um und zerrissen Stromleitungen. 12.000 Haushalte waren zu Mittag ohne Strom - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Im Burgenland waren am Sonntag als Folge des Sturmes insgesamt knapp 15.000 Haushalte zeitweise ohne Strom. Auch hier standen die Einsatzkräfte im Dauereinsatz - mehr dazu in burgenland.ORF.at..

Das Frontensystem mit orkanartigen Böen hat auch Tirol erfasst. Auf den Bergen werden bereits teils 140 km/h gemessen. Zahlreiche Lifte im Land mussten den Betrieb einstellen, etliche Häuser wurden abgedeckt - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Großeinsatz für Feuerwehren
Zu Stromausfällen und schweren Verkehrbehinderungen kam es auch in Niederösterreich. Etwa 1.200 Feuerwehrleute waren in der Nacht auf beziehungsweise am Sonntag im Einsatz - mehr dazu in noe.ORF.at.

Ähnlich das Bild in Oberösterreich - mehr dazu in ooe.ORF.at.

Wie die Sicherheitsdirektion Niederösterreich Sonntagabend mitteilte, riss es in der "No Name City" in Wöllersdorf (Bezirk Wiener Neustadt) eine Aluminiumzelthalle auseinander. Die Teile flogen von dort auf einen nahe gelegenen Parkplatz und beschädigten zwölf Pkws. Zudem erlitten zwei Personen Blessuren.

Wien: U-Bahn teilweise lahmgelegt
In Wien legten auf die Gleisanlage gewehte Bretter die U4 zwischen den Stationen Meidling Hauptstraße und Hütteldorf zeitweise lahm. Ansonsten gibt es in Wien bisher keine größeren Sturmschäden - mehr dazu in wien.ORF.at.

Teile des Rings gesperrt
Wegen der Sturmböen über der Bundeshauptstadt musste Sonntagabend die Wiener Ringstraße zwischen Oper und Schwarzenbergplatz gesperrt werden. Wie der Sprecher des ÖAMTC, Gerhard Koch, mitteilte, sei die Sperre verfügt worden weil ein großes Plakat von der Oper zu stürzen drohe. Ein Feuerwehreinsatz sei im Gang.

Um die Autofahrer von der gefährdeten Stelle fernzuhalten, seien auch die Kärntner Straße ab Lothringerstraße und die Akademiestraße in Richtung Ring gesperrt worden. Der Verkehr werde über die Zweierlinie umgeleitet, wo es zu Stauungen komme.

Extreme Schäden wie in anderen Bundesländern gibt es in Salzburg bisher nicht, dennoch sind viele Feuerwehren im Einsatz - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Südbahnstrecke unterbrochen
Der Sturm über Österreich traf auch die ÖBB schwer. Die Südbahnstrecke war vor allem durch Schäden an den Oberleitungen an sechs Stellen unterbrochen. Die ÖBB appellierten an die Passagiere, von nicht dringend notwendigen Fahrten Abstand zu nehmen und im Zweifelsfall zu Hause zu bleiben.

Unterbrechungen gab es auch auf Nebenbahnen. So stellte die Mariazellerbahn den Betrieb wegen der Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h ein.

Sturmwarnung bleibt aufrecht
Die Sturmwarnung bleibt aufrecht und gilt vor allem für Oberösterreich, den Norden und Osten Salzburgs, für ganz Niederösterreich, Wien, das gesamte Burgenland und weite Teile Kärntens und der Steiermark, heißt es aus der ORF-Wetterredaktion. Bis Mitternacht ist in den Niederungen mit Sturmböen zwischen 80 und 130 km/h und auf den Bergen mit Orkanböen um 150 km/h zu rechnen. Erst in den Morgenstunden am Montag sollte der Wind sich langsam legen.

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