Nach Angaben einer Zeugin soll er sich in der Ferienanlage aufgehalten haben, aus der Madeleine am 3. Mai verschwand. Das Bild gleiche den Beschreibungen einer früheren Zeugin, sagte der Sprecher der Eltern Gerry und Kate McCann, Clarence Mitchell, in London.
"Wir wollen wissen, wer er ist"
"Wir wollen wissen, wer er ist und wo er ist - und das so schnell wie möglich", fragte Mitchell auf der Pressekonferenz. Wenn er unschuldig sei, solle er sich in seinem eigenen Interesse melden, damit er von der Liste der Verdächtigen gestrichen werden könne.
"Wir glauben, dieser Mann könnte in Verbindung mit Madeleines Verschwinden stehen", sagte Mitchell. Das Bild sei Interpol sowie der portugiesischen und britischen Polizei übergeben worden. Die Zeichnungen würden nun weltweit veröffentlicht; jeder, der Informationen habe, solle helfen.
Angaben von Urlauberin
Ende Oktober hatten die Eltern ein erstes Phantombild veröffentlicht, das einen Mann mit einem schlafenden oder bewusstlosen Kind auf dem Arm zeigte. Die frühere Zeugin hatte allerdings das Gesicht des Verdächtigen nicht beschreiben können.
"Wir wissen nicht, ob es sich um denselben Mann handelt, aber wir wollen das herausfinden", sagte Mitchell. Die neue Zeichnung fertigte demnach eine beim FBI ausgebildete Künstlerin nach Angaben der britischen Urlauberin Gail Cooper an.
"Gruseliger Mann"
Die Coopers hätten sich wie die Familie McCann in der Anlage in dem südportugiesischen Ort Praia da Luz aufgehalten und den "gruseligen" und "unangenehmen Mann" nach eigenen Worten vor und nach dem Verschwinden des Mädchens gesehen.
Der Mann habe Geld von ihr für ein Waisenhaus sammeln wollen. Sie habe ihn aber für einen "Schwindler" gehalten, sagte Gail Cooper. Der Verdächtige sei vielleicht aus Nordafrika, sagte Mitchell. Er sei sicher kein Portugiese gewesen und habe schlecht Englisch gesprochen.
Eltern selbst verdächtig
Die Eltern Madeleine McCanns sind seit Monaten selbst Verdächtige in dem Fall. Sie beteuerten immer wieder ihre Unschuld. Die portugiesische Polizei glaubt stattdessen, dass die Eltern ihre Tochter aus Versehen töteten und den Fall vertuschen wollten.
Links:
- Madeleine McCann (offizielle Website)
- Portugiesisches Innenministerum