Während Wahlkampfs untergetaucht

Freundin: "Wahrscheinlich wäre es das Beste für Monica, wenn Hillary verliert."
Monica Lewinsky war 25, als 1998 ihre 18-monatige Affäre mit dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton ruchbar wurde. Danach wurde es recht bald still um sie.

Unmittelbar nach 1998 schrieb sie mit Andrew Morton, bekannt durch die umstrittene Biografie "Diana. Ihre wahre Geschichte", ein Buch über die Lewinsky-Affäre mit dem fast gleichlautenden Titel "Monica's Story".

"Gegenseitig in allen Beziehungen"
Darin widersprach sie Clintons Darstellung deutlich und sprach von einer auf Gegenseitigkeit beruhenden Liebesbeziehung - "gegenseitig in allen Beziehungen".

Auflagen von Kenneth Starr
Lewinsky hatte allerdings in der Vereinbarung über ihre Straffreiheit mit dem Sonderanwalt Kenneth Starr, der die Affäre untersuchte, Auflagen für ihre Äußerungen akzeptiert.

Die Veröffentlichung war daher von Hürden und Schwierigkeiten begleitet. Lewinsky bewarb das Buch mit zahlreichen Interviews, die später immer rarer wurden.

Darin bestätigte sie, dass sie während der Beziehung zu Clinton eine Affäre mit einem anderen Mann hatte, von dem sie schwanger wurde. Der Präsident habe davon nichts gewusst, und sie habe das Kind abtreiben lassen.

TV-Show und Studium in London
Danach wurde Lewinsky zunächst selbstständige Geschäftsfrau. Unter dem Label The Real Monica Inc. vertreibt sie saisonweise Handtaschen im Internet, die sie selbst entwirft.

2003 debütierte sie als Moderatorin der Kuppelshow "Mr. Personality". Danach zog sie sich ganz aus der Öffentlichkeit zurück. Im Dezember 2006 schloss sie - nach ihrem College-Abschluss in Psychologie - ein Studium mit dem Master-Titel im Fach Sozialpsychologie an der London School of Economics ab, wo sie seit September 2005 studiert hatte.

"In Indien oder auf einer Farm"
Ihre Freundin und Verlegerin Barbara Hutson will nicht verraten, wo sich Lewinsky derzeit - rund um das "Zehnjahresjubiläum" - aufhält.

In Großbritannien wurde sie nicht mehr gesichtet. Hutson räumt ein, dass das in der Tat unwahrscheinlich sei. "Vielleicht ist sie in Indien oder versteckt sich auf einer Farm im Mittleren Westen", sagte Hutson gegenüber der britischen Tageszeitung "Times" (Dienstag-Ausgabe).

Wenn Hillary verliert
Hutson erklärt darin, warum Lewinsky keine Interviews geben werde: "Wenn sie jetzt herauskäme und irgendetwas sagte und Hillary (Clinton, Anm.) verliert (im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur, Anm.), dann werden alle Monica die Schuld dafür geben." Und schließt: "Wahrscheinlich wäre es das Beste für Monica, wenn Hillary verliert."

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