Die versprochene Lösung des Geheimnisses über ihren Tod blieb der ehemalige Diener aber schuldig.
Beweis "nicht gefunden"
Mit leeren Händen kam Burrell am Dienstag zu seiner zweiten Anhörung. Trotz einer nächtlichen Fahrt in sein Landhaus im nordwestenglischen Cheshire blieb er dem Gericht einen Brief Dianas schuldig, mit dem er vor den Geschworenen ein Geheimnis der Toten lüften wollte.
Er hatte noch am Tag davor dem Gericht versichert, mehrere Geheimnisse der Prinzessin zu kennen und eines anhand eines Briefes belegen zu können, den er über Nacht holen wollte. Vermutlich liege das ihm von Diana anvertraute Schreiben in seinem Haus in den USA, sagte Burrell. Untersuchungsrichter Scott Baker vermutete: "Mir scheint, als gäbe es gar kein Geheimnis."
Dianas Mutter ausfällig
Burrell hatte zuvor versichert, Dodi sei für Diana nicht der Mann ihres Lebens gewesen. Vielmehr habe sie sehr für den pakistanischen Herzchirurgen Khan geschwärmt. Dianas Mutter habe die Prinzessin für ihre Beziehungen zu muslimischen Männern gegeißelt und als "Hure" beschimpft, sagte Burrell.
"Sie nannte die Prinzessin eine Hure und sagte, sie würde mit 'verdammten Muslimmännern' herummachen; sie nannte das eine Schande und sagte einige sehr üble Sachen."
Nicht verlobt
Diana und Dodi seien definitiv nicht verlobt gewesen, als sie 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben kamen, sagte Burrell. Der wertvolle Ring, den Diana kurz zuvor vom Sohn des Hotel- und Kaufhausbesitzers Mohammed Al-Fayed bekommen habe, sei in den Augen der Prinzessin "kein Verlobungsring, sondern lediglich ein Freundschaftsring" gewesen.
Um das für alle Welt deutlich zu machen, habe sie den Ring auf dem vierten Finger der rechten Hand getragen und nicht auf dem Ringfinger der linken.
"Brauche Ehe wie die Krätze"
Als sich Diana mit ihm über den Ring von Dodi unterhielt, sagte sie laut Burrell: "Ich brauche eine Ehe wie die Krätze." Der Ex-Diener, der mit Büchern über die Prinzessin Millionen gemacht hat und jetzt in einer Villa in Florida lebt, sagte, die Geschenke Dodis für die Prinzessin seien "sehr teuer" gewesen.
Abgesehen von dem Ring habe er sie mit weiterem Schmuck des Edeljuweliers Bulgari verwöhnt - darunter eine Halskette, Ohrringe, ein Armreif und eine Uhr. Burrell beschrieb Dianas Romanze mit Al-Fayed als "30-tägige Beziehung".
Rodney Turner, ein Freund der Prinzessin behauptete gar vor Gericht, dass die Beziehung zu Al-Fayed schon Wochen vor dem Tod der beiden beendet war. Dodis Vater behauptet dagegen seit Jahren, dass Diana und Dodi ihre Hochzeit planten und dass das britische Königshaus die beiden deshalb umbringen wollte.
Khan die große Liebe?
Als sie mit Dodi zusammenkam, habe Diana immer noch ihre Beziehung zu dem Herzspezialisten Khan verarbeiten müssen, so der Butler. "Sie fragte mich, ob ich eine private Hochzeit zwischen ihr und Hasnat Khan organisieren könne", sagte Burrell.
Es habe zudem bereits Pläne gegeben, Khan eigene Gemächer im Kensington-Palast zuzuteilen. Khan und Diana hatten sich im Sommer 1997 - kurz bevor die Prinzessin ihre Romanze mit Dodi begann - getrennt.
Der Arzt wollte mit der Prinzessin nicht zusammenbleiben, weil ihm der Rummel vermutlich zu groß war. Khan sei nach den Worten Dianas ihr "Seelenverwandter" gewesen, sagte Burrell. "Das war der Mann, den sie mehr als jeden anderen liebte." Mit Dodi wollte Diana Khan anscheinend eifersüchtig machen. Khan selbst hat bisher abgelehnt, bei der Verhandlung auszusagen.
Verschwörung im Königshaus?
Burrell betonte, eine Verwicklung von Prinz Philip oder Prinz Charles in den Tod Dianas sei auszuschließen. "So wie ich die Königsfamilie kenne - und ich kenne sie sehr gut -, glaube ich, dass das unmöglich ist."
Der Zeuge Rodney Turner meinte wiederum, die Prinzessin habe gesagt, dass ihr damaliger Mann, Prinz Charles, sie umbringen wolle. Diana habe Mitte der 90er Jahre, als die Bedrohung durch Anschläge der Terrororganisation IRA groß war, über die Gefahr, dass sie sterbe, gewitzelt: "Wenn es nicht die IRA ist, dann ist es mein Mann."
Hinweis auf Mordanschlag?
Die britische Polizei soll zudem einen Hinweis auf die Angst Dianas vor einem Mordanschlag durch Kreise des Königshauses als "nicht relevant" eingestuft und geheim gehalten haben.
Eine Notiz zu Dianas Befürchtungen, die ihr Scheidungsanwalt Lord Mishcon de Reya anfertigte, sei vom damaligen Scotland-Yard-Chef Sir Paul Condon und dessen Stellvertreter Sir David Veness jahrelang unter Verschluss gehalten worden, berichtete die Zeitung "Daily Mail" am Mittwoch.
Das Blatt veröffentlichte eine Kopie der Notiz, die Lord Mishcon am 31. Oktober 1995 nach einer Unterredung mit Diana angefertigt hatte. Er habe diese Notiz 18 Tage nach dem Unfalltod der Prinzessin an Scotland Yard übergeben. Darin heißt es, die Prinzessin habe ihm erklärt, sie sei überzeugt, dass "Anstrengungen unternommen werden, sie zu beseitigen (zum Beispiel durch irgendeinen Unfall mit ihrem Auto, etwa durch ein inszeniertes Bremsversagen)".
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