Ruanda ist Schlusslicht

Soziale Globalisierung stagniert weltweit.
Österreich hat seine weltweite Spitzenposition in Sachen Globalisierung auch im abgelaufenen Jahr gehalten. Gemeinsam mit Belgien wählte die Schweizer Konjunkturforschungsstelle KOF an der ETH Zürich Österreich zu den am meisten globalisierten Staaten der Welt. Österreich liegt mit lediglich 0,71 Punkten Unterschied (auf einer 100-Punkte-Skala) praktisch gleichauf mit Belgien.

Weitere Spitzenreiter sind Schweden, Großbritannien, die Niederlande und Nachbar Tschechien. Deutschland schafft es dagegen nur auf Platz elf. Die USA kommen überhaupt nur auf Rang 22. Schlusslichter sind Burundi, Myanmar und Ruanda.

Bestätigung durch weitere Studie
Österreichs Topposition belegt auch eine aktuelle deutsche Studie. Diese kam zum Ergebnis, dass Österreich seit Jahren bei der wirtschaftlichen Entwicklung klar voranliegt.

Soziale Globalisierung stagniert
Weltweit zeige der KOF-Globalisierungsindex, dass sich der Globalisierungsschub der vergangenen Jahre weiter fortgesetzt hat. Dafür seien besonders die wirtschaftliche und die politische Integration verantwortlich, während die soziale Globalisierung stagniere, so das KOF auf seiner Homepage.

Was gemessen wird
Die wirtschaftliche Dimension des KOF-Globalisierungsindex misst zum einen tatsächliche Handels- und Investitionsströme, zum anderen aber auch, inwieweit sich Länder durch Handels- und Kapitalverkehrskontrollen nach außen abschirmen.

Die soziale Dimension der Globalisierung spiegelt den Grad der Verbreitung von Informationen und Ideen wider, während die politische Dimension auf die Stärke der politischen Zusammenarbeit zwischen den Ländern abzielt. Bei Letzterer sind die USA deutlich voran.

Schwellenländer holen auf
Laut KOF ist die Globalisierung in den Industriestaaten zwar am stärksten ausgeprägt, allerdings stagniert hier der Prozess seit Jahren weitgehend, während Schwellenländer vergleichsweise stark aufholen.

Den stärksten Anstieg verzeichnen Osteuropa und Zentralasien, gefolgt von Lateinamerika und Karibik.

Schere weit offen
Wie groß die Schere ist, zeigt ein Vergleich der zehn besten und zehn schlechtesten Länder: Letztere kommen - bezüglich wirtschaftlicher und politischer Globalisierung laut KOF lediglich auf ein Drittel des Durchschnittswerts der zehn Topländer.

Links: