In einem Fall habe der Wirt selbst die Polizei alarmiert, da seine Gäste trotz Ermahnung weiterrauchten. In einem anderen Fall wählte eine Nichtraucherin den Notruf 110, weil in einem Zelt am Viktualienmarkt geraucht wurde.
Aus Wut Fensterscheibe eingetreten
Einen Bericht der Münchner "tz" zufolge waren sich Wirtin wie auch Polizei am Ende nicht sicher, ob auf der im Winter mit Plastikplanen geschützten Freischankfläche das Rauchen wirklich verboten ist. Die Wirtin habe dennoch die Aschenbecher weggeräumt.
In Freising trat ein Raucher dem Bericht zufolge aus Wut über das Rauchverbot eine Fensterscheibe ein. Der Wirt hatte ihn gebeten, zum Rauchen vor die Türe zu gehen.
Wirte auf Konfrontationskurs
Viele Wirte gehen außerdem auf Konfrontationskurs, meldet das Nachrichtenmagazin "Focus" in seiner aktuellen Ausgabe.
"Sie riskieren ihre Konzession", sagte Klaus Kirchmann vom Münchner Kreisverwaltungsreferat. Zwar gelte in Bayern eine Übergangsfrist, in der Verstöße nur angemahnt werden. "Bei renitenten Wirten verhängen wir aber schon jetzt Bußgelder." Am Ende stehe der Verlust der Betriebserlaubnis.
"Wer Schneid hat, lässt weiter rauchen"
Das schreckt manche Wirte laut "Focus" nicht ab. "Wer Schneid hat, lässt seine Gäste rauchen", sagte Heinrich Kohlhuber vom Verein zur Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur.
Vor allem Inhaber kleiner Lokale gestatten angeblich das Qualmen weiterhin. In München versuchten viele Wirte laut Kirchmann, das Verbot mit Finessen wie dem Einrichten von Raucherclubs oder Raucherecken mit Windschutz und Heizpilz zu umgehen.
"Wir prüfen jeden Fall", so Kirchmann. "Optisch geschlossene Räume, sogenannte Einhäusungen, sind nicht erlaubt."
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