Später Fernsehruhm für Varietekünstler

Das traditionelle Dinner zu Silvester.
In Großbritannien kennt so gut wie niemand "Dinner for One" - im deutschen Sprachraum ist der Sketch, der traditionell in der Silvesternacht im TV ausgestrahlt wird, jedoch Kult. Manche Stationen übertragen den Sketch gleich dreimal.

Trinken für unsichtbare Gäste
Die Story ist altbekannt. Eine feine britische Lady feiert ihren 90. Geburtstag. Ihr ebenfalls betagter Butler hilft ihr, die Illusion aufrechtzuerhalten, an der Tafel würden alte Bekannte der Jubilarin sitzen, die in Wirklichkeit längst verstorben sind.

Der Diener spricht nicht nur die Rolle der unsichtbaren Gäste, er muss auch für sie trinken - der Tohuwabohu des Zweipersonenstücks nimmt seinen Lauf.

Antialkoholiker trank nur im Sketch
Thomas Burmeister von der deutschen Presseagentur dpa hat sich in Großbritannien umgehört. Erstaunen löste im Gemeindeamt des Nordsee-Hafenstädtchens Grimsby die Frage nach Butler James alias Freddie Frinton aus, der dort geboren wurde.

"Den Schauspieler kennt jeder in Deutschland? Aber der ist doch schon so lange tot - und gab es denn bei Euch im Fernsehen auch 'Meet The Wife'?" Dank dieser 40-teiligen Serie, in der Frinton einen trotteligen Klempner spielte, können sich einige Briten noch an ihn erinnern. Wohl auch, weil John Lennon die Serie in dem Lied "Good Morning, Good Morning" verewigt hat.

Im wirklichen Leben trank Frinton übrigens keinen Schluck Alkohol.

Heute so gut wie unbekannt
Doch als volltrunkener Butler, der die Alkoholrationen von Miss Sophies nicht mehr auf Erden weilenden Freunden Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom vertilgen muss, ist der 1968 verstorbene Schauspieler in Großbritannien heute so gut wie unbekannt.

Miss Sophies kleiner Ruhm
Das gilt erst recht für Miss-Sophie-Darstellerin May Warden, die 1978 starb. Sie trat laut Wikipedia bereits Ende der 40er Jahre Jahre als Miss Sophie in "Dinner for One" in Varietes des britischen Badeortes Blackpool auf.

Sie wurde demnach erst 1963 durch eine Aufführung des Sketchs in der NDR-Fernsehsendung "Guten Abend, Peter Frankenfeld!" und einer nachfolgenden TV-Aufzeichnung im deutschsprachigen Raum bekannt.

1973 habe sie ihre Schauspielkarriere beendet. Sie sei mit dem Komiker Silvester Stewart verheiratet gewesen, die beiden hätten zwei Töchter und zwei Söhne gehabt. Eine der Töchter sei ebenfalls Schauspielerin gewesen.

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