"Depressiv und verstört"

Insgesamt neun Tote - Todesschütze erschoss sich selbst.
Ein Amokläufer hat in einem Einkaufszentrum in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska am Mittwoch acht Menschen und dann sich selbst erschossen.

Bei dem Todesschützen handelt es sich nach Angaben des Polizeichefs von Omaha, Thomas Warren, um den 19-jährigen Robert Hawkins. Fünf Menschen seien verletzt und in umliegende Krankenhäuser gebracht worden.

"Wahllos um sich geschossen"
Hawkins habe in der Shopping-Mall mit einem halbautomatischen Sturmgewehr "wahllos" um sich geschossen, sagte Warren weiter. "Wir glauben, dass es nur diesen einen Schützen gegeben hat."

Abschiedsbrief: "War Stück Scheiße"
Warren bestätigte, dass der Polizei ein Abschiedsbrief des Schützen vorliegt. Die Polizei befinde sich aber noch in der Frühphase der Ermittlungen.

Hawkins Vermieterin, Debora Maruca Kovac, hatte dem Nachrichtensender CNN gesagt, der Schütze habe sich in dem Brief für seine Tat entschuldigt und geschrieben, er sei "sein Leben lang ein Stück Scheiße gewesen". Nun aber werde er "berühmt" sein.

Freundin und Job verloren
Die Vermieterin erzählte außerdem, Hawkins und seine Freundin hätten sich in der vergangenen Woche getrennt. Seine Freundin habe ihn als "sehr verstört und depressiv" beschrieben. Die Zeitung "Omaha World Herald" berichtete, der Amokäufer habe kürzlich seine Arbeit in einer Filiale der Fastfood-Kette McDonalds verloren.

"Die Leute waren in Panik"
Hunderte Angestellte und Kunden waren aus dem Gebäude geflohen oder hatten sich in Geschäfte eingeschlossen, als sie die Schüsse hörten. "Die Leute waren in Panik", sagte eine Angestellte eines Juweliergeschäfts der Nachrichtenagentur AFP am Telefon. Jennifer Cramer, eine Augenzeugin, sagte dem örtlichen TV-Sender KETV, sie habe ungefähr 35 bis 40 Schüsse gehört.

Der Amoklauf von Nebraska ist der bisher letzte in einer Reihe von tödlichen Schießereien in den USA. Im April hatte ein Student auf dem Gelände der Universität Virginia Tech 32 Menschen erschossen.

Kurz nach Bush-Besuch
US-Präsident George W. Bush zeigte sich betroffen von dem Amoklauf. Das Weiße Haus erklärte am Mittwoch, seine "Gedanken und Gebete seien mit den Opfern und deren Familien".

Der Präsident hatte kurz vor der Schießerei bei einer Spendenveranstaltung in Omaha eine Rede gehalten. Der Vorfall ereignete sich, als Bush auf dem Weg zurück nach Washington war.

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