Die Angst, dass gerade bei den Begegnungen zwischen Deutschland und Kroatien sowie Deutschland und Polen die Stadt Klagenfurt zum engen Aufmarschgebiet rivalisierender Fangruppen wird, ist groß. Fans, die keine Eintrittskarten zu den Spielen haben, könnten auch im Bereich von Public-Viewing-Events aufeinandertreffen.
Gefährliche Deutschland-Spiele
Die Spiele der Deutschland-Gruppe B bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 gelten bei den österreichischen Sicherheitsbehörden als besonders gefährlich. Das Zusammentreffen von Fans aus Deutschland, Polen, Kroatien und Österreich werde eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, Übergriffe seien nicht auszuschließen, warnte Innenminister Günther Platter (ÖVP) noch am Montag in Wien.
Die Spiele der Gruppe D mit Griechenland, Schweden, Spanien und Russland in Salzburg und Innsbruck bereiten den Organisatoren dagegen kaum Kopfzerbrechen.
Besonders aufmerksam sollen die Polizisten bei dem Spiel Deutschland gegen Polen sein, da es in beiden Ländern nach Einschätzung des Innenministers "Problemszenen" gibt. Auch beim Spiel Österreich gegen Kroatien werde ein Ansturm der Fans mit möglichen Problemen erwartet.
27.000 Polizisten für die Sicherheit
In der gesamten EM-Zeit (7. bis 29. Juni) werden 27.000 Polizisten für die Sicherheit der erwarteten zwei Millionen Besucher in Österreich sorgen. Aus Deutschland helfen 800 Beamte im Nachbarland aus.
Die Grenzkontrollen sollen trotz der Schengen-Erweiterung während der EM wieder aufgenommen werden. Den friedlichen Fans versprach Platter eine "unvergessen schöne" Fußball-Europameisterschaft.
"Wir wissen aber auch, dass ein kleiner Prozentsatz an Fans dieses Interesse nicht teilt. Diesem kleinen Prozentsatz werden wir besondere Aufmerksamkeit widmen", sagte er.
"Bei der Sicherheit nicht sparen"
"Besonders bei der Sicherheit darf nicht gespart werden", forderte der Klagenfurter Bürgermeister Harald Scheucher (ÖVP) vor Journalisten. Die Idee von "berittener Polizei" für Klagenfurt steht schon im Raum.
Berittene Polizeieinheiten seien derzeit nicht vorgesehen, sagte dagegen Polizeisprecher Gottlieb Türk.
Erinnerungen an Ausschreitungen
Sowohl kroatische als auch polnische Hooligans
haben in Österreich schon für Probleme gesorgt, etwa im vergangenen Sommer, als es beim Spiel Dinamo Zagreb gegen Rapid Wien in Kapfenberg zu Ausschreitungen kam.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland waren polnische Hooligans in die wenigen Übergriffe verwickelt, die es gab: Das Spiel Deutschland gegen Polen in Dortmund war eines von wenigen Problemspielen.
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