"Trojanischer Elch" soll Touristen locken

Für schwedischen Architekten wird der Traum vom "größten Elch der Welt Wirklichkeit": Platz für 350 Menschen.
Kulinarik und Kultur im Elch: Wo, wenn nicht in Nordschweden, wäre ein besserer Ort für diese Idee?

Dort, auf einem Aussichtspunkt auf dem etwas über 500 Meter hohen Berg Vithatten im Bezirk Norsjö, soll jetzt ein Bauwerk in Form eines riesigen Elchs entstehen.

1.700 Quadratmeter Elch von innen
Auf einer Länge von 47 und einer Höhe von 45 Metern soll "Stoorn", was im lokalen Dialekt so viel bedeutet wie "der Große", auf mehreren Ebenen und einer Fläche von insgesamt über 1.700 Quadratmetern einen Konzertsaal und ein Restaurant beherbergen.

Nach jahrelanger Planung hätten die zuständigen Behörden nun grünes Licht für den Bau erteilt, berichtet das englischsprachige schwedische Nachrichtenportal The Local.

Baldiger Baubeginn
Die Grundsteinlegung solle noch vor Jahresende erfolgen, heißt es.

Die Idee zu dem ungewöhnlichen architektonischen Vorhaben stammt von Thorbjörn Holmlund, Besitzer des Svansele Wildniscamps, der seit Jahren in Nordschweden Elchsafaris für Touristen organisierte.

Der Traum vom "größten Elch der Welt"
Während diese dabei hofften, einen Blick auf den "König der Wälder" in seiner natürlichen Umgebung zu ergattern, sei sein Traum eben der "Elk" aus Holz und Stahl gewesen, so Holmlund.

Die Gäste seien es auch gewesen, die ihn schließlich auf den Standort Vithatten gebracht hätten. Immer wieder habe er mit ihnen den beliebten Aussichtspunkt besucht, und die Touristen seien durchwegs begeistert von der Landschaft gewesen. Deshalb habe er schließlich unter 30 möglichen Standorten für seine Idee Vithatten ausgewählt, so Holmlund.

Geweih als Aussichtsplattform
"Wenn man auf dem Berg steht, hat man eine großartige Aussicht, die Landschaft ist atemberaubend. An klaren, sonnigen Tagen kann man mit einem Fernglas bis zu 85 Kilometer weit sehen", schildert er.

Vom künftigen "Geweih" des Riesen-Elchs aus soll der Blick schließlich noch weiter in die Landschaft reichen, zitiert The Local den Initiator des Projekts.

Platz für 350 Menschen
"Bauch" und "Rachen" sollen laut Projekt-Webiste auf mehreren Ebenen Platz für Veranstaltungen und Gastronomie für rund 350 Menschen bieten, die Rezeption "irgendwo zwischen Zähnen und Mandeln" liegen, so der Plan.

Betreten sollen die künftigen Besucher das Gebäude durch den "Mund" des Riesen-Elchs, der gerade in einen Nadelbaum beißt. Ein Lift im künstlichen Baumstamm sowie eine Wendeltreppe stehen den Gästen als Möglichkeiten offen, um erst einmal in das 45 Meter hohe Gebäude zu gelangen.

Koloss aus Stahl und Holz
Die Kosten für den Monumental-Elch dürften bei rund 60 Mio. Schwedischen Kronen (rund 6,2 Mio. Euro) liegen und sollen zur Gänze von privaten Investoren getragen werden.

Profitieren sollen laut Holmlund von der Errichtung vor allem lokale Unternehmen. "Stoorn" soll nur aus Stahl und Holz aus der Region entstehen.

"Heute kann ich nur lachen"
Begeistert zeigt er sich von der breiten Unterstützung für sein Projekt. "Wir hatten Beiträge von 1.000 Kronen bis hin zu vier Millionen. Die Leute wollten das wirklich umsetzen", so Holmlund.

"Es gab genügend Tage, an denen ich dem Weinen nahe war, aber heute kann ich nur lachen." Zum Weinen zumute dürfte es Holmlund am ehesten wegen der langen Vorlaufzeit für die Umsetzung seiner Idee gewesen sein.

"Stoorn" soll Touristen locken
Da "Stoorn" exakt an der Grenze zweier Provinzen stehen soll - die Vorderbeine in Norrbotten und die Hinterläufe in Västerbotten -, musste Holmlund auf das Placet zweier Lokalbehörden warten, das er nun hat. "Das sind derart unglaublich gute Nachrichten", freut sich Holmlund gegenüber The Local.

Profitieren soll, so das Konzept hinter "Stoorn", nämlich nicht nur die lokale Wirtschaft.

"Wir können hier so viel bieten"
Holmlund ist sich sicher, mit seinem ungewöhnlichen Bauwerk auch Besuchern etwas ganz Außergewöhnliches bieten zu können, und will so dem Tourismus in der Region auf die Sprünge helfen. "Wir können hier so viel bieten", verspricht Holmlund. "Ich glaube, 'Stoorn' wird uns helfen, noch viel mehr internationale Gäste anzusprechen."

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