Erstmals in der Geschichte des Hafens werde wohl auch eine extra gegen Sturmfluten gebaute Barriere geschlossen, die die Stadt vor Überschwemmungen schützen soll.
Höchster Wasserstand seit 30 Jahren?
Die Behörden alarmierten die Deichwacht entlang der gesamten niederländischen Küste. Nach Ansicht des Verkehrsministeriums könnte der Sturm über der Nordsee historische Ausmaße erreichen.
Das vom Sturm an die Küste gedrückte Wasser sollte den Vorhersagen zufolge den höchsten Stand seit 30 Jahren erreichen. In der südwestlichen Provinz Zeeland begann die Deichbeobachtung bereits am Donnerstagnachmittag.
"Die Sturmbedingungen sind sehr ähnlich wie 1953", erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Damals zerstörte ein schwerer Sturm zahlreiche Deiche; etwa 1.800 Menschen kamen ums Leben.
Ölförderung eingestellt
Wegen des Sturms über der Nordsee stoppte der norwegische Energiekonzern StatoilHydro die Öl- und Gasförderung an mehreren Feldern. Dadurch entfalle eine Produktion von 320.000 Fass pro Tag, teilte das Unternehmen mit. Es sei noch nicht klar, wann die Förderung wieder aufgenommen werden könne.
Neun Meter Seegang
Im Bereich der ostfriesischen Inseln könnten die Wasserstände nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz am Freitagvormittag mehr als zwei Meter über dem mittleren Hochwasser auflaufen.
Die Experten gehen zudem von einem Seegang von 8,50 Metern nördlich der Insel Norderney aus. Erwartet wurden Orkanböen mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 115 Stundenkilometern.
Norfolk und Kent gefährdet
Die britische Regierung gab Flutwarnungen für große Teile der Grafschaften Norfolk und Kent aus. Die Gefahr bestehe, dass das Meer über Deiche steige, sagte Umweltminister Hilary Benn im Parlament in London.
Eine Springflut mit besonders hohem Wasserspiegel falle zusammen mit einem starkem Sturm. Regierungschef Gordon Brown berief eine Krisensitzung ein, um den Katastrophenschutz zu koordinieren.
Warnung vor Sturmschäden
Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) warnten vor ersten Orkanböen bereits nach Mitternacht. Dabei seien auch Schäden nicht auszuschließen.
Dünen im Vorjahr abgebrochen
Bei einer der schwersten Sturmfluten der vergangenen hundert Jahre waren im November 2006 Dünen auf den ostfriesischen Inseln abgebrochen. Auf dem Festland hingegen hielten sich die Schäden in Grenzen.
Das Emssperrwerk bei Emden war geschlossen und so eine Überflutung des Hinterlandes verhindert worden. Experten hatten damals 40 Kilometer nördlich von Borkum Rekordwellen bis zu 17 Meter Höhe beobachtet.
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