Die Staatsanwaltschaft forderte für den 33 Jahre alten Hilfsarbeiter eine lebenslange Gefängnisstrafe. Elf Taten würden noch untersucht, teilten die Ermittler nach Angaben der Agentur Interfax mit.
"Irrer von Bisewski"
Der auch "Irrer von Bisewski" oder "geisteskranker Schachspieler" genannte Russe Alexander Pitschuschkin hatte gleich zu Beginn des Prozesses ein umfassendes Geständnis abgelegt, sich aber nicht schuldig bekannt.
"Unfair, elf Mordopfer zu vergessen"
Der 33-Jährige gab neben den ihm zur Last gelegten 52 Morden und Mordversuchen weitere elf Taten zu. "Ich dachte, es wäre unfair, diese elf Menschen zu vergessen."
In Wald mit Hammer erschlagen
Viele seiner Opfer waren Schachspieler. In einen Moskauer Stadtwald, so ergaben die Ermittlungen, machte der Täter sie betrunken und erschlug sie mit dem Hammer.
Er habe mit dem Töten nicht aufhören können, sagte der Angeklagte im Verlauf des Prozesses. Auf die Frage nach dem Motiv antwortete er: "Das hat sich so ergeben."
Bei seiner Festnahme im Juni 2006 versicherte er: "Mit meiner Festnahme haben sie viele Leben gerettet."
Voll schuldfähig
Staatsanwalt Juri Sjomin beantragte 15 Jahre Gefängnis und die anschließende Verlegung in ein Straflager mit verschärften Haftbedingungen. Zudem benötige der Mann ärztliche Betreuung, sagte der Ankläger. Experten hatten dem Täter volle Schuldfähigkeit bescheinigt.
Den ersten Mord habe er an einem Kameraden aus seiner Berufsschule bereits 1992 begangenen. Der Freund habe sich geweigert, ihn bei seinen auf lange Sicht geplanten Morden zu unterstützen.
Jahrelang Unwesen getrieben
Die Mordserie gilt als einer der größten Kriminalfälle der vergangenen Jahre in Russland. Der Mann hat dem Urteil zufolge seine Opfer zwischen 1992 und 2006 in einen Stadtwald im Süden der russischen Hauptstadt gelockt.
Opfer gezielt ausgesucht
Seine wehrlosen Opfer tötete er auf verschiedene Arten. Viele von ihnen erschlug er und warf die Leichen in Abwasserkanäle. Die meisten habe er gekannt. Gezielt habe er sich aber auch sozial schwache, alleinstehende, alkohol- sowie drogenabhängige Menschen ausgesucht.
Opfer hinterließ seine Telefonnummer
Der Verdächtige war vor einem Jahr verhaftet worden, nachdem eine Frau vor dem Treffen mit ihrem Mörder die Telefonnummer des Angeklagten bei Verwandten hinterlassen hatte. Die Ermittler fanden Leichen und Tatwaffen in dem Erholungsgebiet.
Nach Berichten russischer Medien half der Verdächtige selbst bei der Aufklärung der Mordfälle.
Wollte "Rekord" brechen
Laut Staatsanwalt Sjomin wollte Pitschuschkin den "Rekord" des 1994 zum Tode verurteilten und hingerichteten russischen Serienmörders Andrej Tschikatilo brechen, der 53 Kinder und Jugendliche umbrachte.