"Wenige Menschen können so fliegen"

Unverständnis bei befreundeten Piloten.
Völlig unklar ist nach dem Absturz eines Kleinflugzeuges in die Donau am Samstag die Unfallursache. Der Pilot hatte offenbar die erlaubte minimale Flughöhe von 150 Metern im unbesiedelten Gebiet bzw. 300 Metern über besiedeltem Gebiet stark unterschritten.

Laut Augenzeugen war die Maschine mit einer Tragfläche gegen das in 22 Meter Höhe befindliche, fast 500 Meter lange Tragseil der Rollfähre Spitz geprallt und dann abgestürzt. Von den vier Insassen, unter ihnen zwei Kinder, fehlt jede Spur.

"Es ist mir unverständlich"
Niemand kann sich erklären, wieso der 47-jährige Langenzersdorfer so tief geflogen war. Er galt als exzellenter Pilot. Von Dobersberg aus brach B. mit der einmotorigen Propellermaschine am Samstag auf. Auf dem dortigen Flugplatz herrscht tiefe Betroffenheit.

Gerald Chorherr, Fluglehrer in Dobersberg, sagt über den mit ihm eng befreundeten Piloten: "Es ist mir unverständlich. Es gibt wenige Menschen, die so fliegen können - die mit Hirn fliegen. Der Unfall passt nicht zu ihm. Das passt nicht" - mehr dazu in noe.ORF.at.

Flüge nach Kroatien
Chorherr weiter: "Wir haben sehr viel miteinander gemacht und waren auch auf Urlaub miteinander. Wir waren segeln, sind nach Kroatien geflogen und haben ein Schiff gechartert und sind wieder nach Hause geflogen."

"Er ist regelmäßig geflogen"
Volker Fuchs ist ebenfalls Pilot und viel mit dem Verunglückten geflogen. "Er war einer, der bei uns im Verein sicher am regelmäßigsten und konstantesten geflogen ist. Er war fast jedes Wochenende hier und ist regelmäßig auf unterschiedlichen Flugzeugtypen geflogen."

"Er war sicherlich für die relativ kurze Zeit, in der er den Schein hatte - ich glaube, seit sechs oder sieben Jahren -, sehr viel in der Luft unterwegs und hat sehr viel Erfahrung gesammelt."

Keine Spur von den vier Insassen
Die Einsatzkräfte unterbrachen unterdessen am Sonntagabend ihre Suche nach den Opfern erneut - Hoffnung, noch Überlebende zu finden, gibt es nicht mehr.

Das teilte Martin Boyer vom Bezirksfeuerwehrkommando Krems mit. Es sei tragisch, dass die Opfer nicht gefunden werden konnten. "Wir haben alles versucht", sagte Boyer.

"Suche nach Nadel im Heuhaufen"
Die Rettungskräfte hatten bereits am Samstag den Grund der Donau mit Schleppketten abgesucht und einige Punkte markiert. Auch am Sonntag waren Dutzende Polizisten, Feuerwehrleute und Wasserretter - auch Taucher - im Einsatz.

Allerdings gestaltete sich die Arbeit der Einsatzkräfte schwierig. Die Donau sei an der Absturzstelle zwar nicht tief, aber trüb, hieß es.

Die Suche gleiche jener "nach der Nadel im Heuhaufen", so der Kommandant der Feuerwehr Spitz, Thomas Murth, gegenüber dem ORF Niederösterreich - mehr dazu in noe.ORF.at.

Senkrecht in Donau gestürzt
Die einmotorige Piper P28 war Samstagnachmittag bei Spitz an der Donau (Bezirk Krems) senkrecht in die Donau gestürzt, nachdem das Flugzeug aus bisher ungeklärter Ursache das Hochseil der Donaurollfähre touchiert hatte.

Zwei Kinder unter Opfern
Bei den Verunglückten handelt es sich um den Langenzersdorfer Piloten sowie eine 44-jährige Frau aus dem Bezirk Baden und deren zwei Kinder: ein 13-jähriges Mädchen und einen zehnjährigen Buben.

Zumindest deuteten darauf die in einer von der Donau angeschwemmten Handtasche der Frau entdeckten E-Cards der Kinder hin.

Großes Wrackteil gefunden
Geborgen wurde am Sonntag zudem ein großes Wrackteil - das Dach der Flugzeugkabine. Er befand sich mehrere hundert Meter stromabwärts auf dem Grund der Donau.

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