Mauthausen-Überlebender soll Drahtzieher sein

Bisherige Informationen widersprechen der Darstellung von Baz.
Laut dem israelischen Oberst Danny Baz hat die Geheimorganisation "Die Schleiereule" unter größter Geheimhaltung und in der Illegalität operiert.

Die Organisation habe allerdings die Unterstützung hochrangiger Personen beim US-Auslandsgeheimdienst CIA, der Bundespolizei FBI und den israelischen Geheimdiensten erhalten, schreibt er in seinem Buch "Ni oubli, ni pardon. Au coeur de la traque du dernier nazi".

"Streng wahrheitsgemäß"
"Dieses Buch ist der Bericht von streng wahrheitsgemäßen Fakten. Allerdings wurden bestimmte Episoden absichtlich aus Gründen der Vertraulichkeit verschwiegen", schreibt Baz in seinem Vorwort. Das Buch ist im Stil eines Romans verfasst.

Der angebliche Financier
Dem Oberst zufolge wurde "Die Schleiereule" von einem Mauthausen-Überlebenden, der mit Öl in Alaska zu Vermögen kam, gegründet. Im Buch wird er "Barney" genannt.

Demnach finanzierte der Geschäftsmann die Aktionen der Organisation in Tranchen zu je sechs Millionen Dollar - in symbolhaftem Bezug auf die rund sechs Millionen Juden, die dem Holocaust zum Opfer fielen.

Heims grausame Experimente
Der gesuchte NS-Arzt Aribert Heim, den die Gruppe laut Baz 1982 hinrichtete, soll Menschen als Versuchskaninchen für grausame Experimente benutzt haben. Auf seine Ergreifung wurden von Behörden und Privaten Belohnungen von insgesamt etwa 230.000 Euro ausgesetzt, darunter 130.000 Euro vonseiten der Polizei im deutschen Bundesland Baden-Württemberg.

Waren Fahnder Heim auf der Spur?
Vor zwei Jahren glaubten die Fahnder, Heim in Spanien dicht auf der Spur zu sein. Dann hieß es jedoch, ihm sei die Flucht nach Lateinamerika gelungen, Zeugen hätten ihn in Venezuela gesehen. Auch Dänemark und Uruguay waren als zeitweilige Verstecke Heims genannt worden.

Zuletzt wurde dann vermutet, Heim habe sich nach Chile abgesetzt. Eine uneheliche Tochter Heims soll in den 70er Jahren in Chile studiert haben und dort bis heute leben, hieß es.

Heims Familie hatte angegeben, der Gesuchte sei 1993 in Argentinien gestorben, jedoch keine Sterbeurkunde vorgelegt und auch das Erbe nicht angetreten. All diese Informationen widersprechen der Version von Baz.

Buchhinweis
Danny Baz: Ni oubli, ni pardon. Au coeur de la traque du dernier nazi. Editions Grasset, 320 Seiten, 16,90 Euro.

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