"Eingeschlossene hatten große Angst"

Etwa 1.300 Bergleute gerettet.
Nach dem schweren Grubenunglück in einer Goldmine in Südafrika laufen die Rettungsarbeiten auf Hochtouren. Etwa 1.300 Bergleute konnten nach Angaben des Minenbetreibers bis Donnerstagfrüh bereits gerettet werden, knapp 2.000 waren weiterhin in zwei Kilometer Tiefe eingesperrt.

In der Goldmine 80 Kilometer von Johannesburg entfernt war am Mittwochabend ein Schacht eingestürzt. Der einzige Fahrstuhl in die Tiefe sei außer Betrieb, weil ein fallendes Rohr die Stromleitung durchtrennt hat, sagte Bergwerkssprecherin Amelia Soares der südafrikanischen Nachrichtenagentur SAPA.

Noch in der Nacht begannen die Retter, die Kumpel in einem Förderkorb an die Erdoberfläche zu ziehen.

"Niemand wurde verletzt"
"Niemand wurde verletzt, aber es gab schweren Schaden an den Stahlkonstruktionen und Kabeln", sagte Soares. Die Retter versuchten, über einen Schacht, der sonst zur Beseitigung von Geröll benutzt wird, zu den Verunglückten zu gelangen. Da lediglich 75 Bergleute im Förderkorb Platz haben, können in einer Stunde "nur" rund 300 Kumpel geborgen werden.

Nach Angaben der Grubenleitung haben die Eingeschlossenen Zugang zu Wasser. Das ist wegen der hohen Temperaturen unter Tage besonders wichtig. Auch eine ausreichende Luftzufuhr sei vorhanden.

"Keine Lebensgefahr"
Die Geborgenen seien müde, aber unverletzt, obwohl einige von ihnen 28 Stunden eingeschlossen gewesen seien. Für die restlichen eingeschlossenen Kumpel bestehe keine Lebensgefahr.

"Ich hatte Hunger, wir hatten alle Hunger", sagte der 32-jährige Thibile, der seit 5.00 Uhr am Mittwoch in der Mine war. In dem Schacht gebe es kein Wasser und nichts zu essen. Die meisten Eingeschlossenen hätten große Angst gehabt. Ein anderer Arbeiter erklärte, die Bedingungen unter Tage seien schlimm gewesen. Es stinke nach Fäkalien. Rettungssanitäter wurden nach Angaben der Minenleitung in die Tiefe geschickt, um den Eingeschlossenen zu helfen.

Die gesamte Rettungsaktion dürfte nach Schätzungen der Unternehmensleitung etwa bis Mittag andauern. "Es gab keine Verletzten oder Toten", sagte der Chef der Betreiberfirma Harmony Gold, Graham Briggs. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass alle herauskommen."

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