Mit der auf Spielfilmlänge ausgewalzten Kurzgeschichte "Zimmer 1408", die seit letzter Woche in den heimischen Kinos läuft, drehen nun der schwedische Regisseur Mikael Häfström, John Cusack und - in einer aufgewerteten Nebenrolle - Samuel L. Jackson das Gruselkarussell Kings weiter.
Cusack auf sich allein gestellt
In dem mit Effekten angereicherten Streifen sucht Cusack als erfolgreicher Schriftsteller Mike Enslin in einem mörderischen Hotelzimmer das Gruseln. Dabei stößt er nicht nur als Filmfigur an seine Grenzen.
Weite Strecken ist Cusack in den 104 Filmminuten auf sich allein gestellt, ohne auf Dialogspiele mit anderen Akteuren setzen zu können.
Seine Figur fristet ein Dasein als Einzelgänger in Hotelzimmern. Eines Tages findet Enslin in der Post eine Ansichtskarte aus einem New Yorker Hotel mit der Aufforderung: "Betreten Sie nicht Zimmer 1408." 56 Menschen sind dort in 100 Jahren ums Leben gekommen.
Skizzenhafte Figuren
Der Film macht sich kaum die Mühe, die in Kings Kurzgeschichte zwingend skizzenhaften Hauptfiguren mit etwas mehr Fleisch zu versehen. Nur der Direktor des Dolphin-Hotels, gespielt von Samuel L. Jackson, bekommt mehr Gewicht als im Buch.
Lang lässt Regisseur Häfström seinen Protagonisten zappeln, doch Cusack, der zuletzt versucht hat, sich von seinem Stammgenre romantische Komödie zu entfernen, hat im Horror-Metier wenig mitzuteilen.
Chaos der Effekte
Auch die tödlichen Geheimnisse des alten Hotelzimmers gehen verschütt im Chaos der Effekte. Ein Radiowecker spielt verrückt, die Klimaanlage wechselt zwischen Tropenhitze und Eiszeit, Wände zerbröckeln und bluten, Geister schwirren durch den Raum und springen aus dem Fenster, Gemälde erwachen zum Leben.
Nachdem der Film in den USA rund 70 Millionen Dollar einspielte, gilt er als die zweiterfolgreichste King-Verfilmung nach "The Green Mile" - anderen Gruselfilmen hat "Zimmer 1408" allerdings wenig hinzuzufügen.
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