Madeleines Eltern im Visier der Ermittler

Berichte über Überdosis Schlafmittel für Gerry McCann "absurd".
Seit die Eltern der seit vier Monaten verschwundenen Madeleine McCann offiziell von Portugals Polizei zu Verdächtigen erklärt wurden, stehen Gerry und Kate McCann zunehmend unter Druck.

Demnach mehren sich in Medienberichten Spekulationen über eine Verwicklung der McCanns in das Verschwinden ihrer Tochter - zuletzt wurde etwa darüber gemutmaßt, dass Madeleine an einer Überdosis Schlaftabletten gestorben sein könnte.

Kate McCann soll erneut verhört werden
Zudem hat laut Presseberichten der portugiesische Ermittlungsrichter Pedro Anjos Frias mittlerweile grünes Licht für eine neuerliche Befragung von Madeleines Mutter Kate zugestimmt.

Zuständig würden britische Polizisten sein. Widersprüchliche Angaben gab es darüber, wo McCann vernommen werden soll. Während die portugiesische Zeitung über eine Befragung in England spekulierte, berichtete die britische "Times", Ermittler aus Portugal würden nach Großbritannien reisen, um weiter an dem Fall zu arbeiten. McCann werde dann möglicherweise in Portugal vernommen.

Da Madeleines Mutter inzwischen als Verdächtige gilt, kann sie die Aussage verweigern, wie sie es bei dem letzten Verhör getan hat. Neben Kate McCann sollten auch die Freunde der Familie erneut befragt werden.

40 offene Fragen
Kate McCann hatte in ihrer ersten Vernehmung auf rund 40 Fragen die Aussage verweigert, hier wolle die Polizei noch einmal nachhaken.

Tagebuch im Visier der Ermittler
Mehrere britische Zeitungen berichteten zuvor, dass im Fall der verschwundenen Madeleine das Tagebuch von Kate McCann für die Ermittler zunehmende Bedeutung erlangt habe.

Die Kriminalpolizei will mit dem Tagebuch ein psychologisches Profil der Mutter erstellen, mehrere Seiten daraus wurden bereits vor etwa zwei Monaten mit Erlaubnis der Eltern fotokopiert, wie "Diario de Noticias" schreibt.

Daneben wollte die Polizei den Laptop des Vaters konfiszieren. Ein Antrag sei bereits an die britischen Behörden gegangen. Zudem soll die kleine rosa Plüschkatze der Vierjährigen beschlagnahmt werden, die die Mutter stets bei sich trug. Gerry McCanns Schwester kritisierte, die Beschlagnahmung persönlicher Gegenstände sei eine weitere Art, "sie fertigzumachen".

"Absurde" Vorwürfe
Unterdessen wiesen die Eltern der verschwundenen Madeleine Berichte über ihre angebliche Verwicklung in den Tod des Mädchens als "absurd" zurück.

Bei den unbestätigten neuen Vorwürfen geht es um das Ergebnis einer toxikologischen Untersuchung von Blutspuren, wonach Madeleine durch eine Überdosis eines Schlafmittels zu Tode gekommen sei.

Nach Angaben der französische Zeitung "France Soir" sollen Spuren von Körperflüssigkeiten aus dem Mietwagen der McCanns Reste von Schlafmittel aufweisen.

Blutspuren in zweiter Wohnung
Laut einem Bericht des "Daily Mirror" haben zudem Spürhunde Blutspuren in einer Wohnung in der Nähe des Ferienappartements entdeckt, aus dem Madeleine am 3. Mai verschwunden war.

Die Spuren würden in einem Labor in Großbritannien untersucht, und die Polizei in Portugal warte auf das Ergebnis. Nach dem Zeitungsbericht gehe die Polizei davon aus, dass Madeleines Leiche vorübergehend in der Wohnung versteckt worden sein könnte.

Zudem konzentriert sich die Suche nach der Leiche laut portugiesischen Medienberichten auf die Kirche in Praia da Luz, in der die McCanns täglich gebetet hatten. Das Ärzteehepaar hatte den Schlüssel zu dem Gotteshaus. Möglicherweise werde die Polizei Grabungen in der Umgebung beantragen.

"Schwer, Beweise vorzulegen"
Britische und portugiesische Medien berichteten am Wochenende zudem, dass Madeleines Leiche von einer britischen Jacht aus im Meer versenkt worden sein könnte.

Die Polizei befürchte, die Leiche niemals zu finden. Es sei zudem schwer, Beweise für eine Verwicklung der McCanns vorzulegen, zitierte die Zeitung "24 Horas" einen hochrangigen Ermittler, der gleichzeitig aber eingestanden haben soll, "nichts Konkretes" zu haben.

"Keine Beweise, dass Madeleine tot ist"
"Für Kate und mich gibt es keine Beweise, dass Madeleine tot ist", wurde unterdessen Gerry McCain, der mit seiner Frau weiter nach der vermissten Tochter suchen will, in der "Sun" zitiert.

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