Putin-Vertrauter aus der zweiten Reihe

Subkow war der russischen und internationalen Öffentlichkeit bisher kaum aufgefallen.
Als "Beamten im Pensionsalter" hat Gazeta.ru den designierten neuen russischen Regierungschef Wiktor Subkow bezeichnet. Der 65-Jährige hatte in den vergangenen Jahren als Leiter der Behörde für Finanzüberwachung die Geldwäsche im Land bekämpft.

Der Politiker aus der zweiten Reihe war der russischen Öffentlichkeit bisher kaum aufgefallen. In Russland gilt er vielen als Regierungschef für den Übergang.

Erfolge im Kampf gegen Geldwäsche
Seit 2001 baute Subkow seine Behörde für Finanzüberwachung auf und verzeichnete Erfolge im Kampf gegen Geldwäsche und die Finanzierung von Terroristen.

Doch seinen neuen Posten als Regierungschef des größten Landes der Welt verdankt Subkow nach Meinung russischer Beobachter eher seiner persönlichen Nähe zum Präsidenten.

Gemeinsame Basis in St. Petersburg
Der Ökonom sei einer der wenigen Politiker, die der Kreml-Chef zu seiner Geburtstagsfeier einlade, berichteten russische Medien. Anfang der 1990er Jahre arbeitete Subkow unter Putin in der Stadtverwaltung von St. Petersburg.

Subkows einzige Tochter ist mit dem Sohn von Anatoli Serdjukow verheiratet. Der Chef der Steuerbehörde war im Februar dieses Jahres ebenso überraschend zum Verteidigungsminister ernannt worden.

Im Ural geboren
Der 1941 im Ural geborene Subkow studierte in den 1960er Jahren in der Stadt Puschkin bei Leningrad (heute St. Petersburg) an der Wirtschaftsfakultät des dortigen Agrarinstituts. Anschließend leitete er einen staatlichen Agrarbetrieb.

Nach seiner Zeit in der Stadtverwaltung der russischen Ostseemetropole wechselte er 1999 ins Finanzministerium nach Moskau, wo er bis 2004 stellvertretender Minister war und die Behörde für Finanzüberwachung aufbaute.

Unbeschriebenes Blatt
Für die russische Öffentlichkeit war Subkow bisher ein unbeschriebenes Blatt. Die Moderatorin des Moskauer Radiosenders Echo Moskau kommentierte Subkows Nominierung am Mittwochnachmittag mit den Worten: "Der ist bei uns noch nie auf dem Sender zu hören gewesen."

Subkows Programm
Bei der Vorstellung seines Regierungsprogramms kündigte Subkow am Freitag in der Duma einen verstärkten Kampf gegen die Korruption im Land an. "Dilettantismus und Korruption können Russland zugrunde richten", warnte er.

Hauptaufgabe der Regierung sei es, eine stabile Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft zu gewährleisten, sagte Subkow. Als strategisches Ziel hob er die Stärkung der nationalen Rüstungsindustrie hervor. Zudem kündigte Subkow eine Kabinettsumbildung an.

Links: