Als Moderatorin bekanntgeworden

Hermans Buch trat breite Diskussion über die Rolle der Frau los.
Die gelernte Hotelkauffrau Eva Herman (48) wurde in Deutschland einem großen Publikum als Sprecherin der ARD-"Tagesschau" bekannt. Nach einer journalistischen Ausbildung beim Bayerischen Rundfunk wechselte sie 1988 zum Norddeutschen Rundfunk (NDR).

Ein Jahr später wurde sie Sprecherin der "Tagesschau" und 2003 in einer repräsentativen Emnid-Umfrage zur beliebtesten Nachrichtenmoderatorin Deutschlands gewählt. Zudem moderierte sie zahlreiche Fernseh- und Radiosendungen und hat sieben Bücher geschrieben.

Warnung vor dem Aussterben
2006 präsentierte sie den Band "Das Eva-Prinzip. Für eine neue Weiblichkeit". Darin stellt die Karrierefrau die Familie vor die Selbstverwirklichung der Frau und wirbt für "eine Rückkehr zur traditionellen Wahrnehmung der Geschlechter, um die Familie und damit die ganze Gesellschaft vor dem Aussterben zu bewahren".

Frauen sollten "öfter mal den Mund halten"
In Interviews meinte sie etwa auch, "aufgrund ihrer Veranlagung" seien Männer für Hausarbeit oder Kinderbetreuung "nicht unbedingt vorgesehen", sagte sie der Zeitung. Eine Frau sei "viel eher in der Lage, das Haus heimelig zu machen, schöne Blumen aufzustellen und Apfelkuchen zu backen".

Das mache sie selbst zwar in ihrem eigenen Haushalt nicht alles allein, "aber mein Mann macht es auch nicht". Außerdem, so betonte die blonde Moderatorin, sollten "wir Frauen öfter einfach mal den Mund halten".

Gegen Kindergartenplätze
Bei einer Veranstaltung in Wien meinte Herman im vergangenen Jahr, es sei ein politischer Unsinn, Tausende Euro in Kindergartenplätze zu investieren. "Gebt das Geld lieber den Frauen, damit sie zu Hause bei ihren Kindern bleiben können", forderte die Moderatorin.

Vielstimmige Kritik
Solche Thesen hatten vielstimmige öffentliche Kritik zur Folge, etwa das kritische Buch "Die Antwort" der Feministin Alice Schwarzer. Die Politologin Karin Deckenbach ließ in ihrem Buch "War was, Eva?" ausführlich berufstätige Frauen - und auch Männer - über ihr Verhältnis zum anderen Geschlecht, zur Kinderfrage und beruflichen Karriere zu Wort kommen.

Bei allen Problemen und unerfüllten Sehnsüchten, die dabei anschaulich zutage treten, hält Deckenbach daran fest, die "erfolgreichste soziale Revolution des Jahrhunderts" - die Frauenbewegung - engagiert fortzuführen.

Die deutsche Kabarettistin Desiree Nick schrieb den Band "Eva go home". Hermann konterte mit unterstützenden Reaktionen in "Liebe Eva Herman! Briefe und Mails an die Autorin des Eva-Prinzips" (2007).

Vierte Ehe
Herman lebt in Hamburg und hat einen Sohn. Nach drei gescheiterten Ehen heiratete sie 2005 den Hamburger Unternehmer Michael Bischoff. Persönlich ist ihr "tiefer Respekt und Achtung vor der Schöpfung und dem Schwingen in den ewigen Gesetzen" wichtig, erklärt die Moderatorin und Autorin auf ihrer Website.

Link: