Jetzt hat Branson den Entwurf für Spaceport America präsentiert, an dem auch Stararchitekt Norman Foster mitgewirkt hat. In der Nähe des Raketentestgeländes White Sands wächst auf 9.300 Quadratmetern das spektakuläre Gebäude, das Terminal, Hangar und Trainingszentrum zugleich ist, wie eine übergroße Düne aus dem Boden.
Baubeginn 2008
Schon im nächsten Jahr soll mit dem Bau begonnen werden, Ende 2009 oder Anfang 2010 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dann sollen die ersten privaten Fluggäste mit Bransons Virgin-Galactic-Raumschiffen Ausflüge ins All unternehmen können.
Die Regierung von New Mexico ist an dem kommerziellen Projekt mit der staatlichen New Mexico Spaceport Authority (NMSA) beteiligt. Der US-Bundesstaat will sich als "Fenster zum All" und Vorreiter in Sachen Weltraumtourismus positionieren.
Markant und funktionell
"Die Art, wie der Weltraumbahnhof mit seiner Umgebung verschmilzt, ist einzigartig", so NMSA-Chef Kelly O'Donnell. Die Form sei zugleich markant, funktionell und füge sich perfekt in die Landschaft ein.
Der Terminal ist in den Wüstenboden eingelassen und wird so effektiv vor den Klimaextremen in der Wüste New Mexicos geschützt. Eine geschwungene Betonschale erhebt sich wie eine Düne aus dem Sand und öffnet mit riesigen Fenstern den Blick auf die Start- und Landebahnen.
Bau kostet 23 Millionen Euro
Passive Solarenergie sorgt für Beheizung und Klimatisierung, es gibt ein Wasserrecycling-System, und das Gebäude soll großteils mit natürlichem Licht beleuchtet werden.
Terminal und Hangar werden voraussichtlich knapp 23 Millionen Euro kosten; für das gesamte Spaceport-Projekt inklusive Infrastruktur und Technologie sind rund 190 Mio. Euro veranschlagt.
Experte für Flughäfen
Für die Pläne sind die US-Ingenieurfirma URS Corporation und Foster + Partners, das Londoner Architekturbüro des Pritzker-Preisträgers Foster, verantwortlich. Foster hat bereits mehrere Flughäfen entworfen und ist für ausgefeilte Umweltschutzmaßnahmen in seinen Gebäuden bekannt.
Im Spaceport America werden nicht nur Passagierflüge in den Weltraum starten, sondern auch die Hauptquartiere von Virgin Galactic und der NMSA untergebracht sein. Der Wartungshangar hat Platz für fünf Raumflugzeuge vom neuen Typ "SpaceShipTwo" und zwei Trägerflugzeuge White Knight Two.
Guter Blick auf die Erde
"SpaceShipTwo" soll frühestens Ende 2007 der Öffentlichkeit präsentiert werden. Den Innenraum stellte Branson bereits im Vorjahr vor. Das Interieur ist minimalistisch und in Weiß gehalten, in mehreren Reihen angeordnete runde Fenster sollen für einen guten Blick auf die Erde sorgen.
"Wir hoffen, dass Millionen Menschen in den Weltraum reisen werden", so Branson. Gleichzeitig könne die Technik aber auch für Flugzeuge genutzt werden. Damit würden Flüge von London nach Sydney in einer halben Stunde möglich.
Platz für sechs Passagiere
Das Raumschiff solle so umweltfreundlich wie möglich sein. Unter anderem nutze es erneuerbare Energien, erklärte der Milliardär. Sechs Passagiere sollen mit "SpaceShipTwo" zusammen mit zwei Piloten in den Himmel starten können.
Es hebt von White Knight Two ab und soll dann eine Viertelstunde in rund 120 Kilometern Höhe in der Schwerelosigkeit bleiben. Flugtickets bei Virgin Galactic kosten rund 200.000 Dollar (157.000 Euro).
Auch X-Preis-Gewinner beteiligt
Miteigentümer von Bransons Unternehmen Virgin Galactic ist Burt Rutan, der Konstrukteur des Raumschiffs "SpaceShipOne".
Rutan und seine Firma Scaled Composites schickten mit "SpaceShipOne" 2004 erstmals ein rein privat finanziertes Raumschiff zweimal binnen zwei Wochen ins All und gewannen damit den mit zehn Mio. Dollar dotierten Ansari-X-Preis.
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