In Niederösterreich müssen vor allem die Bewohner von Lilienfeld und den Wachau-Gemeinden zittern. Mit mobilem Hochwasserschutz und Dämmen aus Sandsäcken soll im Notfall das Schlimmste verhindert werden.
Unruhige Nacht
In der Lilienfelder Siedlung Schrammbach, die akut von der Überflutung bedroht ist, verbrachten die Anrainer eine unruhige Nacht. Das Grundwasser drückte es teilweise bereits in die Keller. Zwar sank der Pegelstand zwischenzeitlich leicht - doch es regnete auch in der Früh weiter.
Der Pegel der Traisen ist in den frühen Morgenstunden um einen Meter angestiegen.
Ybbsitz überflutet
Auch in Ybbsitz südlich von Amstetten spitzte sich die Lage in der Früh zu - dort ist bereits der Hochwasserstand von 2002 erreicht. Die Keller von 30 Häusern wurden überflutet.
Dammwachen in Krems
Im Raum Krems soll die Donau laut dem Hydrographischen Dienst am Freitag einen Wasserstand von 9,30 Metern erreichen, weshalb bereits am Donnerstagnachmittag der mobile Schutz installiert wurde, Dammwachen wurden bereitgestellt.
Hochwasser auch in St. Pölten
Mittlerweile erreichte das Hochwasser auch St. Pölten. Im Stadtteil Ochsenburg trat die Traisen über die Ufer. Südlich der Ochsenburger-Brücke seien bereits Gärten und Wege überflutet, es wurde Großalarm ausgelöst.
In Melk an der Donau standen nach Feuerwehrangaben zwei Gassen unter Wasser. Bei Alland im Wienerwald trat die Schwechat über die Ufer. Aus diesem Grund wurden die Auf- und Abfahrten der A21 (Wiener Außenringautobahn) gesperrt, berichtete der ÖAMTC.
Gespannte Ruhe in Steyr
Im oberösterreichischen Steyr herrscht gespanntes Abwarten. In der hochwassererprobten Stadt erreichte die Enns einen Pegelstand von 4,70 Metern, prognostiziert sind bis zu fünf Meter.
Das ist - für Steyrer Verhältnisse - allerdings noch kein außergewöhnliches Ereignis. Entscheidend für die Bewohner der Altstadt ist, dass sie rechtzeitig gewarnt werden, um ihr Hab und Gut in Sicherheit bringen zu können.
Mehrere Straßen unpassierbar
Einige Straßen waren in der Früh aufgrund von Überflutungen für den Verkehr gesperrt, wie der ÖAMTC in einer Aussendung berichtete. Niederösterreich war demnach besonders stark betroffen.
Donaustraße komplett gesperrt
Die Donaustraße (B3) wurde zwischen Krems und Stein für den gesamten Verkehr gesperrt, der weitere Abschnitt bis Emmersdorf ist nur für Pkws befahrbar. Die Aggsteiner Straße (B33) an der Donau ist zwischen Mautern und Rossatz unpassierbar.
Pielachtal Straße überflutet
Wegen Überflutung gesperrt sind laut ÖAMTC die Grestener Straße (B22) zwischen Gresten und Waidhofen an der Ybbs - hier ist die Straße in Ybbsitz überflutet - und die Pielachtal Straße (B39) zwischen Frankenfels und Hofstetten.
Die Mariazeller Straße (B20) ist zwischen Lilienfeld und Türnitz wegen Überflutung auf Höhe Lehenrotte derzeit nur einspurig befahrbar.
Großglocknerstraße blockiert
Im übrigen Österreich mussten drei Passstraßen gesperrt werden. Der Sölkpass in der Steiermark ist wegen Schneeglätte nicht passierbar, in Tirol ist das Timmelsjoch betroffen. Auch die Großglocknerstraße ist blockiert.
Zudem ist die Katschberg Bundesstraße (B99) zwischen Untertauern und Tweng wegen umgestürzter Bäume nach wie vor nicht passierbar.
In Lunz am See hatte es bis Freitagfrüh insgesamt 254,2 Liter pro Quadratmeter geregnet. Die Mostviertler Gemeinde kommt normalerweise auf einen September-Monatsmittelwert von 166 Litern.
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