Über 25 Menschen kamen bis Samstag in den Flammen ums Leben. Zwei Opfer wurden vor einer Pension der Ortschaft Areopolis von den Flammen erfasst. Feuerwehrleute entdeckten später zwei weitere Tote auf einem Hang in der Nähe der Pension. Zwei der Opfer wurden als ein Ehepaar aus Frankreich identifiziert.
"Lage ist dramatisch"
Auch zwei Feuerwehrmänner kamen bei dem Brand in Areopolis ums Leben. "Die Lage hier in Areopolis ist dramatisch", sagte der Chef der örtlichen Feuerwehr, Nikos Petas, im Fernsehen. Dutzende Menschen wurden mit Atemwegsbeschwerden in Krankenhäuser gebracht.
In eigenen Autos verbrannt
Mindestens sechs weitere Menschen kamen ums Leben, als sie laut der Feuerwehr in ihren Autos in der Nähe der Ortschaft Komotheika am westlichen Peloponnes von den Flammen eingeschlossen wurden. Die Brände in der Gegend forderten außerdem sieben weitere Todesopfer.
Die Behörden befürchten zudem, dass die Zahl der Opfer weiter steigen könnte. Hunderte Menschen seien von den Flammen auf dem gebirgigen Hinterland der Kleinstadt Zacharo eingeschlossen worden. Viele Menschen strömten zu den Stränden von Westpeloponnes, um den Flammeninferno zu entkommen.
Großbrand bei Kalamata
Auch an anderen Stellen auf der Halbinsel Peloponnes brachen am Freitag Waldbrände aus. Zahlreiche Dörfer mussten evakuiert werden. Dutzende Häuser wurden beschädigt. Ein Großbrand tobte nahe der südgriechischen Hafenstadt Kalamata.
Löschflüge durch Wind kaum möglich
In den Präfekturen Messenia und Lakonia wurde der Notstand erklärt. Laut TV-Berichten wurden Feuerwehrleute aus anderen Regionen in das Krisengebiet abkommandiert. Sturmböen von über 100 km/h behinderten den Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern.
Auch nahe der Stadt Sparta im Südosten der südgriechischen Halbinsel sowie nahe Tripolis brannte es. Die Straße zwischen Kalamata und Sparta musste gesperrt werden. Dicke, schwarzbraune Rauchwolken waren kilometerweit zu sehen und zogen über den Golf von Messenien.
Albanien bittet Griechen um Hilfe
Auch im benachbarten Albanien gibt es Dutzende Brände. Die Regierung in Tirana habe Griechenland um Hilfe gebeten, berichtete ein Feuerwehrsprecher. Auch in Portugal und Süditalien konnten die gewaltigen Waldbrände bis Freitag nicht gelöscht werden.
In Sizilien, Kampanien, Kalabrien und Apulien, wo die Temperaturen wieder bis auf 38 Grad stiegen, mussten Feuerwehr und Armee allein am Donnerstag zu insgesamt 519 Einsätzen bei Waldbränden ausrücken. 234 davon wurden laut Medienberichten allein auf Sizilien gezählt. Ein Mann starb im Feuer.
Helfer fanden Leiche
Ein 83-jähriger Pensionist kam in der Nähe der süditalienischen Stadt Potenza ums Leben, nachdem die Bäume seines Landgutes Feuer gefangen hatten. Der Mann war wegen des starken Rauchs ohnmächtig geworden und verbrannte, berichteten die Rettungsmannschaften, die die Leiche entdeckt hatten.
Verletzte nach Panik in Ort bei Palermo
"Eine Krise solchen Ausmaßes hat es noch nie gegeben", sagte Michele Candotti, Chef von WWF Italia. Im Ort San Martino delle Scale bei Palermo kamen die Flammen am Freitag den Häusern immer näher. Panik brach aus. Die Feuerwehr sprach von zahlreichen Verletzten.
Bei Messina tobten gleich zehn verschiedene Waldbrände. Mehrere Autobahnen mussten vorübergehend gesperrt werden. In diesem Sommer sind in Italien bisher rund 90.000 Hektar Wald in Flammen aufgegangen. Im Vergleich zu 2006 nahmen die Brände um 40 Prozent zu.
Kosten von einer Mrd. Euro pro Jahr
Italien ist in Europa jenes Land, in dem in diesem Sommer die meisten Brände gemeldet wurden. Elf Menschen kamen in den Feuern ums Leben. Die meisten Brände wurden offenbar absichtlich gelegt. Die Ausgaben des Staates zur Bekämpfung der Flammen belaufen sich jährlich auf eine Mrd. Euro.
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