Die Auseinandersetzung entwickelte sich gegen Ende der Sendung zwischen "Österreich"-Herausgeber Wolfgang Fellner und Strache - beide Seiten befinden sich in einer gerichtlichen Auseinandersetzung über eine Strache-Karikatur und Strache-Fotos, die laut Strache "manipuliert" seien.
"Sind Sie nach wie vor der Meinung, dass Sie und die zehn jungen Leute Paintball spielen?", fragte Fellner zu der auf einem Foto abgebildeten Veranstaltung, die in Zweikirchen stattgefunden haben soll.
"So weit weg wie ein Taliban von der Demokratie"?
Strache konterte Fellner: "Herr Fellner, Sie sind vom Journalismus so weit weg wie die Taliban von der Demokratie." Seit Monaten versuche die Fellner-Zeitung mit Fotomanipulationen - "wo Sie eine Nazi-Schnalle hineingestellt haben" - ihn, Strache, mit brauner Sauce zu bewerfen. Strache wiederholte, dass bei dem Treffen "Paintball" gespielt worden sei.
"Die anderen Herren sagen was anderes", konterte Fellner. Dass die anderen Personen auf dem Foto nicht kenntlich seien, habe laut Strache mit dem Persönlichkeitsrecht zu tun.
"Wissen Sie, wer die Herren sind, die mit Ihnen auf dem Bild sind?", fragte Fellner und fügte an, "vier der prominentesten Neonazis Österreichs" seien darunter. "Das ist ein absoluter Unsinn, den Sie da zum Besten geben", antwortete Strache. Strache bezeichnete sich als einen Menschen, "der die Gnade einer späten Geburt" und "nichts mit einer totalitären Vergangenheit zu tun" habe.
"Waren Sie Mitglied in der Wiking-Jugend?"
"Waren Sie Mitglied in der Wiking-Jugend (einer neonazistischen Jugendorganisation, Anm.)?", fragte Fellner dann. "Nein, war ich nicht", antwortete Strache, der sich dagegen wehrte, dass Fellner den "Richter spielt", obwohl er "Beklagter" sei.
"Ich habe eine Mitschrift von dem Parteivorstand, wo diese Fotos besprochen worden sind", sagte Fellner wenig später. "Bei dieser Veranstaltung ist darüber geredet worden, dass Sie Mitglied in der Wiking-Jugend waren und dass Sie bei einer Veranstaltung in Deutschland verhaftet worden sind." "Das ist falsch", fiel ihm Strache ins Wort: "Das ist der nächste Punkt, wo Sie die nächste Klage erleben werden."
Debatte über Parteivorstand
"Was haben Sie denn gesagt in dem Parteivorstand?", fragte Fellner. Strache konterte, er lasse nicht zu, dass Fellner den Richter spiele. "Herr Fellner stellt Fragen, und Sie können ja Ja oder Nein sagen", schlug Gesprächsleiter Elmar Oberhauser vor.
Fellner fragte nach: "Sind Sie bei einer Veranstaltung der Wiking-Jugend in Deutschland, wie Sie selber im Parteivorstand gesagt haben, festgenommen worden?"
"Ich bin auch nicht festgenommen worden", sagte Strache. "Sondern, abgeschoben?", fragte Fellner. Er sei auch nicht abgeschoben worden, so Strache: "Diese Unwahrheiten stimmen nicht."
"Aber Sie wissen, dass im Parteivorstand darüber gesprochen wurde", sagte Fellner. "In dieser Form nicht", so Strache. "Sondern?", fragte Fellner.
Strache: "Das geht Sie gar nix an. Das ist eine Parteivorstandsangelegenheit." Strache sprach von Unwahrheiten, die über ihn verbreitet würden.
"Österreich" legt nach
Die Tageszeitung "Österreich" veröffentlichte in ihrer Mittwoch-Ausgabe ein Bild, auf dem Strache angeblich im Kreise der Wiking-Jugend abgebildet sein soll.
Ob es sich bei dem von der Zeitung als Strache identifizierten Mann tatsächlich um den FPÖ-Chef handelt, wollte man in der FPÖ nicht beantworten. "Kein Kommentar", hieß es auf Anfrage der APA.
Auf der Partei-Website lässt die FPÖ zum "Sommergespräch" verlauten, man habe die "FPÖ-Vernaderer entschieden in die Schranken gewiesen".
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