Tausende Touristen geflohen

Cancun bleibt verschont, während "Dean" über die Halbinsel Yucatan zieht.
Der schwerste Hurrikan seit 19 Jahren in Mexiko ist am Dienstag mit voller Wucht über die mexikanische Halbinsel Yucatan hinweggefegt.

Wie das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) der USA mitteilte, traf das Zentrum in der Nacht auf Dienstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 und Böen von mehr als 300 km/h auf die Küste des Bundesstaats Quintana Roo.

NHC stufte "Dean" im Laufe des Dienstags von der höchsten Stufe fünf der Saffir-Simpson-Skala wieder auf drei zurück.

Sturm schwächte sich ab
Der Sturm hatte das Festland in einer relativ dünn besiedelten Region bei Majahual nahe der Grenze zu Belize erreicht. Auf dem Weg von Jamaika und den Cayman-Inseln hatte sich "Dean" vorerst bedrohlich verstärkt und musste auf die höchste Kategorie fünf der Saffir-Simpson-Skala aufgewertet werden.

Über der Halbinsel schwächte sich "Dean" schnell ab und konnte auf Stufe drei zurückgestuft werden, während er an der Stadt Chetumal vorbeizog. Wie der Nachrichtensender CNN berichtete, hatte sich "Dean" zuvor mit extremen Winden, heftigen Regenfällen und meterhohen Wellen im Küstenort Chetumal an der Grenze zwischen Mexiko und Belize angekündigt.

Bereits elf Todesopfer
Auf seinem Weg durch die Karibik hat "Dean" bereits elf Menschen in den Tod gerissen. Auf Jamaika, Haiti und anderen Inseln richtete er verheerende Schäden an.

Dort, wo sich der Sturm am Dienstag befindet, gibt es unter anderem die vor allem bei europäischen Touristen beliebten Maya-Ruinen von Tulum, wo viele Unterkünfte meist nur aus wackligen Strohhütten bestehen. Zahlreiche Indianerdörfer wurden evakuiert.

Zehntausende Touristen wurden in Yucatan in gebracht. Zudem hatten unzählige Urlauber in den vergangenen Tagen verzweifelt versucht, noch vor dem großen Sturm Mexiko zu verlassen.

Im Golf von Mexiko wurden alle Ölplattformen geschlossen.

Aufräumen in Jamaika
In Jamaika begann derweil das große Aufräumen. Überall waren Bäume umgestürzt und Strommasten umgerissen. Unzählige Straßen im ganzen Land waren unpassierbar. Ein Mann starb, als sein Haus über ihm zusammenstürzte. Insgesamt waren die Schäden aber weniger groß als befürchtet.

"Es hätte viel schlimmer kommen können", sagte ein Mitarbeiter einer auf Umweltkatastrophen spezialisierten Versicherung. Er schätzte, dass der von "Dean" verursachte Schaden bei 1,5 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro) liege. Das seien aber nur die Schäden, die durch Versicherungen abgedeckt seien.

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