Die tödlichen Schüsse fielen um 2.30 Uhr vor dem italienischen Restaurant Da Bruno in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofes.
Die sechs Opfer saßen in zwei Autos, als die Mörder das Feuer eröffneten und die Wagen mit Pforzheimer und Duisburger Kennzeichen durchsiebten, wie die Polizei mitteilte.
Suche nach zwei Männern
Die Polizei sucht nun nach zwei unbekannten Männern. Augenzeugen zufolge hatten sich die Männer zum Zeitpunkt des Verbrechens in der Nähe des Tatorts aufgehalten.
Wie die Mörder vorgingen
Offensichtlich traten die Mörder von hinten und von der Seite an die Autos heran und eröffneten das Feuer. Bei dem Golf mit Pforzheimer Kennzeichen, in dem vier der Opfer saßen, wurden die Scheiben auf der Fahrerseite vorne und hinten zerschossen.
Bei einem in Duisburg zugelassenen Lieferwagen, in dem die beiden anderen Männer starben, durchschlugen Kugeln die Windschutzscheibe, die Fahrertür und die Motorhaube.
Opfer waren unbewaffnet
Die sechs Opfer waren nach Angaben der Polizei unbewaffnet. Fünf von ihnen waren sofort tot, der sechste Mann starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Polizei löste Großalarm aus
Eine Frau hatte die Schüsse gehört und eine zufällig vorbeifahrende Polizeistreife angehalten. Die Beamten waren sofort zum Tatort geeilt und hatten im Umkreis von 30 Kilometern Großalarm ausgelöst.
Blutige Fehde zwischen Familienclans
Laut der Polizei in Rom handelt es sich um eine Abrechnung unter rivalisierenden Familienclans der 'Ndrangheta - der kalabrischen Mafia.
Alle sechs Opfer gehörten nach diesen Angaben der Familie Pelle-Romeo aus der Ortschaft San Luca in Kalabrien an. Wie aus Polizeikreisen weiter verlautete, handelt es sich bei den flüchtigen Killern um Mitglieder des rivalisierenden Familienclans Strangio-Nirta. Beide Familien lägen seit längerem im Streit.
Gerüchte um Geldwäsche in Lokal
Der Leiter der Mordkommission in Duisburg, Heinz Sprenger, wollte einen Mafia-Mord zunächst nicht konkret bestätigen. "Wir ermitteln in alle Richtungen." Auch eine Beziehungstat könne nicht ausgeschlossen werden. "Ich warne vor voreiligen Schlüssen", sagte Sprenger.
Zudem bestehe Kontakt zu der italienischen Polizei. Auch auf Gerüchte über Geldwäsche in dem italienischen Restaurant, vor dem die Bluttat stattfand, ging Sprenger nicht näher ein.
"Alle Opfer hatten Bezug zu Restaurant"
In dem Restaurant fand vor dem Mordanschlag eine Geburtstagsfeier für eines der späteren Opfer statt. Bei mindestens zwei der Opfer handelt es sich den Angaben der Ermittler zufolge um Brüder im Alter von 19 und 21 Jahren.
"Alle Opfer hatten einen Bezug zu dem Restaurant", sagte Sprenger - sie arbeiteten dort, waren an dem Geschäft beteiligt oder absolvierten eine Lehre. Einige der Opfer seien der Polizei wegen "geringfügiger" Delikte bekannt gewesen.
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