Robert Sietsema ließ dabei keine seriöse Quelle ungenützt: von einer BBC-Dokumentation über offizielle Biografien bis zu Interviews mit Weggefährten des angeblichen "King of Rock'n' Roll". Und, nicht zu vergessen: Er wagte sich an den Selbstversuch.
Das perverse Sandwich
Als Presleys Lieblingsspeise gilt ein Sandwich, bei der Nennung dessen Zutaten dem durchschnittlichen Europäer der Hunger vergeht: Erdnussbutter und Bananen. Dabei sei der üppige Snack besser als sein Ruf, sagt zumindest Sietsema:
"Zu meiner Überraschung schmeckt das ganze köstlich, mit der salzigen Erdnussbutter, die das Süße der Banane neutralisiert. Sogar die klebrige Konsistenz ist großartig." Und mit 486 Kalorien ist die Zwischenmahlzeit immerhin nicht ganz so sündhaft wie ein Big Mac mit 495 Kalorien.
Eine der Todesursachen
Erfunden dürfte den Sandwich Presleys Langzeitköchin Pauline Nicholson haben. Sie war auch eine der letzten Personen, die ihn am Tag seines Todes, dem 16. August 1977, lebend sah.
Neben dem ausufernden Konsum von Aufputsch- und Beruhigungsmitteln wird das fette Essen als ein zentraler Faktor für den frühen Tod des Idols genannt.
"Nur das Essen bereitete ihm Freude"
Nicholson war jedenfalls nicht Presleys einzige Köchin, schließlich musste die Küche 24 Stunden bereit sein, wenn die männliche Diva nach Essen verlangte. Mary Jenkins schenkte Elvis sogar ein Haus, so sehr liebte er ihre Gerichte.
Sie wurde mit dem Zitat bekannt: "Das Einzige, was ihm in seinem Leben Freude bereitete, war das Essen". Sie nannte als seine Lieblingsspeisen Roastbeef, gefüllte Ente und Saucenkartoffeln. Aus anderen Quellen ist seine Vorliebe für Nudelsalat und gebratenen Speck bekannt.
Noch etwas berichtete Jenkins: Presley habe sich Fleisch immer bereits in mundfertige Häppchen schneiden lassen.
Presleys Lieblingslokale
Die Lieblingslokale des "King" waren ein simples Barbecue-Autobahnrestaurant und ein ebenso unspektakuläres griechisches Lokal, das hauptsächlich Pizza und Sandwiches verkaufte. Im "Bar-B-Que" wurden Spareribs und ähnliches bestellt, beim Griechen am liebsten Cheeseburger.
Salon.com zitiert den Elvis-Historiker Paul Denton mit den Worten: "In seinen 20ern sagte Elvis gegenüber dem Country Song Roundup Magazin, er könne acht Deluxe-Cheeseburger verputzen, zwei Speck-Sandwiches und drei Milchshakes - während eines einzigen Lokalbesuchs."
Der kleine Elvis aß auch Eichhörnchen
Damals war Presley noch schlank - weit entfernt von seinen späteren deutlich über 100 Kilos. Offenbar schlägt das Fett weniger an, wenn man nicht zusätzlich Uppers und Downers zu sich nimmt.
Der Heißhunger Presleys und seine seltsamen Gelüste könnten durch die Kindheit im ländlichen Mississippi erklärt werden. Dort standen oft Kleintiergerichte auf dem Tisch - mit dem Fleisch von Hasen, Eichhörnchen oder Opossums.
Dazu kamen Innereien wie Kutteln und Schweinsfüße und -ohren. Der kleine Elvis soll all das nicht ungern gegessen haben.
Was Presley hasste
Es gab aber auch Speisen, die Elvis auf den Tod nicht ausstehen konnte. Seine Köchin Mary Jenkins berichtet: "Elvis konnte weder Fische noch Meeresfrüchte leiden. Er erlaubte uns nicht, so etwas zu kochen, wenn er im Haus war."
Presleys Diäten
Trotz seiner späten Eskapaden kann man nicht behaupten, dass Presley nie Disziplin kannte, wie sein ehemaliger Leibwächter Sonny West im deutschen "Tagesspiegel" berichtet:
"Zum Beispiel, was sein Gewicht betraf. Die meisten haben Elvis in seinen späteren Jahren als Übergewichtigen in Erinnerung. Wahr ist aber: Vor seinen Filmen und den großen Fernsehauftritten hat Elvis immer abgenommen. Das musste er, weil Bildschirme so breit machen. Diese Diäten waren hart, bei der schlimmsten mussten ich und seine anderen Freunde mitmachen. Ich nahm 22 Pfund ab."
Links:
- Salon.com-Artikel
- "Tagesspiegel"-Artikel
- Elvis (offizielle Website)