"Sehr wichtig für die Flotte"

Russland will permanenten Stützpunkt im Mittelmeer.
Russland sollte nach Einschätzung seines Marinechefs wieder einen permanenten Militärstützpunkt am Mittelmeer errichten.

"Das Mittelmeer ist strategisch gesehen sehr wichtig für die Schwarzmeerflotte", sagte Admiral Wladimir Massorin laut der Nachrichtenagentur RIA am Freitag.

Syrien als Kalter-Krieg-Basis
Im Juni hatten die russischen Streitkräfte noch Berichte dementiert, nach denen Moskau eine Marinebasis in der syrischen Hafenstadt Tartus einrichten wolle.

Der Hafen hatte bereits zu Zeiten der Sowjetunion als Versorgungsbasis für das Mittelmeer gedient, war aber nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Verfall der Sowjetunion aufgegeben worden. Sollte sich die russische Marine in Zukunft erneut an der Küste des arabischen Landes einrichten wollen, dürfte das laut Experten zu Spannungen mit Israel führen.

Nutzung von Sewastopol läuft aus
Russland ist zurzeit auf der Suche nach einem Hafen, um die Basis in Sewastopol auf der ukrainischen Halbinsel Krim zu ersetzen, deren Nutzung vermutlich 2017 ausläuft.

Putin erhöhte Militärausgaben
Russland hat unter Präsident Wladimir Putin seine Militärausgaben deutlich erhöht. So lagen die Rüstungsausgaben laut dem Internationalen Konversionszentrum Bonn (BICC) 2005 bei geschätzten 21 Milliarden Dollar.

Mehr Schlagkraft auch für Handelsflotte
Und auch bei seiner Handelsflotte will Moskau schlagkräftiger werden. Russland verschmelzt deshalb die beiden größten Tankerflotten des Landes und schafft damit eine riesige Reederei für den Ausbau seiner Öl- und Gasproduktion.

Wie russische Nachrichtenagenturen Ende Juni berichteten, ordnete Putin per Dekret die Zusammenlegung der Firmen Novoship und Sovcomflot an.

"Unter den fünf größten der Welt"
Der Sovcomflot-Chef und frühere russische Transportminister Sergej Frank erklärte den Berichten zufolge: "Dies schafft eine Tankerfirma, die sicherlich unter den fünf größten der Welt rangieren wird."

Die Vermögenswerte der beiden Firmen beliefen sich auf fast fünf Mrd. Dollar (3,72 Mrd. Euro), hieß es weiter.

Unter staatlicher Kontrolle
Die staatliche Sovcomflot unterhält eine Flotte von 52 Schiffen, Novoship befindet sich mehrheitlich im Staatsbesitz und hat 60 Schiffe. Im Zuge seiner Bemühungen um staatliche Kontrolle seiner gesamten Energiewirtschaft will Russland die beiden Firmen schon seit Jahren zusammenlegen.

Kaum Chancen für ausländische Firmen
Gegenwärtig wird darüber spekuliert, dass Russland in Zukunft die Ausbeutung neuer Öl- und Gasfelder unter dem Meer zwischen Rusneft und dem Gasmonopolisten Gasprom aufteilen will. Das würde den Zugang privater und ausländischer Firmen weiter beschränken.

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