"Linke" kämpfen um ihre Rechte

Der Kampf der Linkshänder mit der "verkehrten Welt" der Rechtshänder.
"Sind Sie Linkshänder oder haben Sie andere körperliche Defekte?" - Hin und wieder stolpert man noch über alte Fragebögen, die im Zuge einer gesundheitlichen Erhebung wissen wollen, ob das werte Befinden auch wirklich einwandfrei, weil rechtshändig ist.

Über Jahrhunderte wurden Linkshänder diskriminiert - und bis heute ist es nicht ausgestanden, betonen Linkshänder-Vereine auf der ganzen Welt. Die negativen Konsequenzen des Lebens in einer rechtshändigen Welt lassen sich zweifelsfrei nachweisen.

Alles verkehrt
In einer für ihn "verkehrten Welt" leben zu müssen stelle für den Linkshänder ein bedeutendes Mehr an Arbeit im Alltag dar, betonen die Lobbyisten der "Leftys". Rechtshänder hätten dadurch einen unfairen Startvorteil im Leben.

Linkshänder müssten umgekehrt mit Gedächtnis-, Konzentrations- und Sprachstörungen kämpfen, wird betont. Tatsächlich lassen sie sich ebenso wie Haltungsschäden und Durchblutungsstörungen als Folge des Lebens "in unnatürlicher Haltung" nachweisen.

Fatale "Umschulung"
Noch schlimmer wird die Situation aber, wenn man Linkshänder "auf rechts trimmen" will. Dadurch liegen, vereinfacht gesagt, jene Teile des Gehirns brach, die für die angeborene Händigkeit reserviert sind - die anderen müssen umgekehrt unter ständiger Überlastung arbeiten.

Die Folgen könnten sich bei Kindern in Hyperaktivität, legasthenischen Problemen, Orientierungsproblemen bis hin zu Bettnässen äußern, warnt das Grazer Institut "Linksrechts" für Linkshänder und umgeschulte Linkshänder.

"Krankes Gesindel"
Nur langsam verschwindet der Irrglaube, dass nur die rechte Hand die "schöne" sei: Über Jahrhunderte wurde etwa in der kirchlichen Ikonographie die Linkshändigkeit als schlecht dargestellt, unter den Nazis galten Linkshänder gemeinsam mit Homosexuellen als "krankes Gesindel".

Training fürs Gehirn
Gerade die Diskriminierung habe Linkshänder jedoch stark gemacht, macht die "International Lefthanders Society" den Leftys Mut. Sie behauptet stolz, dass man als Linkshänder "emotionell stabiler, unabhängiger und entschlossener" als die Rechtshänder sei.

Darüber hinaus seien Linkshänder mit einem "besseren Sinn für Entfernungen und Proportionen" gesegnet, so der Verein - all das, weil sie wegen dauernden Umdenkens in einer für sie "verkehrten Welt" ihre linken Gehirnhälften besser trainierten.

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