Dagegen kosteten die Tickets bei Air Berlin, TUIfly und Condor inzwischen deutlich mehr. Bei den großen Airlines sanken die Preise demnach wegen des Drucks der Billigflieger. Stiftung Warentest nahm die Billigflieger mit dem größten Angebot in Deutschland und fünf klassische Fluggesellschaften unter die Lupe.
Teurer als vor zwei Jahren
Bei Air Berlin kostet ein Ticket dem Test zufolge heute im Schnitt 76 Euro mehr als noch Anfang 2005, bei TUIfly 70 Euro mehr und bei Condor 87 Euro.
Bei easyJet lägen die Preise dagegen noch auf dem damaligen Niveau. Germanwings und Ryanair seien sogar noch etwas billiger geworden.
Auch "Große" billiger
Auch die Preise von Lufthansa, British Airways, Alitalia, Air France und Iberia seien gesunken. Das liege aber vor allem daran, dass die großen Fluggesellschaften heute weniger sehr teure Tickets mit Preisen von mehr als 1.000 Euro anböten.
Bei den großen nationalen Airlines gebe es aber auch immer mehr Tickets, die mit den Preisen der Billigflieger konkurrieren könnten.
Frühe Buchung empfohlen
Im letzten Monat vor dem Flug steigen die Ticketpreise der Großen aber extrem stark an. Bei den Billigfluglinien sind die Tickets nach wie vor ebenfalls am billigsten, wenn der Kunde möglichst lange vor dem Abflugzeitpunkt bucht. Allerdings steigen die Preise dort nicht so stark an wie bei den Großen.
Versteckte Kosten
Fluggäste von Billigfliegern sollten jedoch auf zusätzliche Gebühren achten, rät Stiftung Warentest. So kostet etwa bei Ryanair jedes Gepäckstück extra. Bei den meisten der billigen Fluggesellschaften werden Gebühren für die Zahlung per Kreditkarte oder EC-Karte fällig.
Zwar gebe es bei allen Airlines auch die Möglichkeit einer kostenlosen Zahlungsvariante - meist eine Lastschrift -, doch würden die Hinweise darauf meist gut auf der Website versteckt.
Teure Umbuchung
Sehr hoch sind die Gebühren bei den Billigfliegern auch bei der Umbuchung oder Stornierung eines Tickets. Zudem zahlten einige von ihnen die Steuern und Gebühren bei Stornierung nicht zurück. Das sei rechtswidrig, weil die Fluggesellschaften zur Erstattung des Geldes verpflichtet seien.
Positiv dagegen vermerkten die Tester, dass alle Billigflieger die Allgemeinen Geschäftsbedingungen so geändert haben, dass sich dort keine Überraschungen mehr verstecken. Die Bedingungen könnten bei der Internet-Buchung also problemlos akzeptiert werden.
Versicherung inkludiert
Bei einigen Billigfluggesellschaften ist bei der Internet-Buchung weiter ein Kästchen angekreuzt, mit dem der Kunde sich bereit erklärt, eine Versicherung mitzukaufen. Wer diese Versicherung nicht will, muss jeweils aktiv das Häkchen im Kästchen wieder wegklicken.
Außerdem müssten sich die Flugreisenden bei den Billigfliegern weiterhin auf hohe Kosten für Essen und Getränke an Bord einstellen, betont Stiftung Warentest. Die Sitzreihen seien außerdem oft eng gepackt. Bei Ryanair und easyJet ließen sich nicht einmal mehr die Rückenlehnen verstellen.
Kaum Kenntnis der Passagierrechte
Eine Studie der EU-Kommission belegt unterdessen, dass Europäer nur geringe Kenntnisse über ihre Rechte als Flugpassagiere haben. Fast die Hälfte der Befragten des Eurobarometers gab an, nichts über die Regeln zu wissen, die Europas Fluggesellschaften gegenüber Reisenden einhalten müssen. Die Österreicher liegen dabei etwa im Durchschnitt, am schlechtesten informiert sind Deutsche, Ungarn und Finnen.
Flugreisende haben in der EU Anspruch auf bis zu 600 Euro Entschädigung, wenn ihr Flug überbucht ist oder gestrichen wird. Das gilt auch für Charterflüge und Pauschalreisen. Bei Verspätungen von mehr als zwei Stunden muss die Airline Hilfen anbieten wie Erfrischungen oder ein kostenloses Telefonat, gegebenenfalls auch eine Übernachtung im Hotel.
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