Mit der Wärme kommen die Quallen

Nicht nur im Salzwasser kommen mit der Wärme die Quallen.
Alle Jahre wieder und vor allem im Hochsommer sorgen Quallenschwärme an vielen Stränden des Mittelmeeres für Probleme.

Auch heuer sind oft italienische und spanische Strände betroffen. Zum Teil handelt es sich dabei um natürliche Phänomene, oft spielt aber auch die Meeres- und Küstenverschmutzung eine entscheidende Rolle. Eingeschwemmte Düngestoffe lassen Planktonalgen wachsen, davon profitieren die Nesseltiere.

Eigentlich schlechte Schwimmer
Tatsache ist, dass das Massenauftreten von Quallen ein natürliches Phänomen vieler Nesseltierarten ist. Quallen bilden als Geschlechtstiere Eier und Spermien, die ins freie Wasser abgegeben werden.

Eine Befruchtung ist nur dann gewährleistet, wenn möglichst viele Tiere an einem Ort konzentriert sind. Als schlechte Schwimmer sind Quallen dabei Wind und Strömungen ausgesetzt. Wetterphänomene können einen Schwarm ebenso zerstreuen wie irgendwo konzentrieren.

Quallenplagen wurden und werden aber auch auf direkte Eingriffe des Menschen in die marinen Lebensräume zurückgeführt. So brachte die weltweit beklagte Überfischung der Meere auch einen Rückgang der natürlichen Feinde der Quallen, etwa des Tunfischs. Quallen stehen auch auf dem Speiseplan von Wasserschildkröten, die vielerorts ebenfalls sehr rar geworden sind.

Mehr Quallen durch Erderwärmung?
Nicht zuletzt könnte auch die Erderwärmung zur Vermehrung der Quallen beitragen, so Umweltexperten. So gibt es viele Quallenschwärme nur bei hohen Temperaturen. Mehr Wärme, mehr Quallen, lautet die einfache Rechnung.

Auch die in Österreich zu beobachtende Süßwasserqualle Craspedacusta sowerbyi liebt es warm. Während die winzigen Polypen ganzjährig auf dem Grund der Gewässer leben, kommt die Quallengeneration nur zum Vorschein, wenn die Wassertemperaturen über einen längeren Zeitraum ungewöhnlich hoch sind.

Im Mittelmeer gibt es Quallen, die höchst unangenehme Verletzungen verursachen können. Dazu gehören etwa Leuchtquallen, die immer zu großen Problemen an den Stränden führen. Nach Tausenden gemeldeten Verletzungen mussten etwa in Spanien im Vorjahr ganze Strände gesperrt werden. Teilweise wurden bis zu 100 Tiere pro Quadratmeter gezählt.

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