Nach Schätzungen des VKI verdienen die heimischen Geldinstitute dadurch jährlich ein "Körberlgeld" von rund 20 Mio. Euro.
Oberbank am langsamsten
Negativer Spitzenreiter im Test ist die Oberbank mit einer benötigten Überweisungsdauer von 6,6 Tagen (Zahlschein), also vom Moment der Aufgabe der Überweisung bis zum Moment der Gutschrift. Bei Online-Überweisungen lag die Bank mit 2,4 Tagen im Mittelfeld.
Am schnellsten führte die BAWAG P.S.K. Zahlscheinüberweisungen durch. Innerhalb von 3,6 Tagen war das Geld auf dem Empfängerkonto gutschrieben, online dauerte es 1,9 Tage. Bei der Untersuchung der Banken stellten die Konsumentenschützer keine Unterschiede zwischen Stadt und Land fest.
2,65 Tage im Durchschnitt
Durchschnittlich 2,65 Tage sind die Kundengelder von der Überweisung bis zur Wertstellung aufs Konto unterwegs, sagte VKI-Geschäftsführer Franz Floss am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.
Wenn man die Gesamtlaufzeit des Geldtransfers heranziehe - von der Erteilung des Auftrages bis zur Gutschrift auf dem Empfängerkonto -, erstrecke sich der Zeitraum auf durchschnittlich fünf Tage bei Belegüberweisungen, für Online-Aufträge brauchen die Banken im Schnitt immer noch drei Tage.
Kaum Verbesserungen
Trotz technologischer Aufrüstung habe sich das Tempo von Geldtransfers seit dem Jahr 2000 nur marginal beschleunigt, so Floss. In sieben Jahren sei nur eine Verbesserung von maximal zehn Prozent eingetreten.
Die "Eile mit Weile" von der Abbuchung bis zur Gutschreibung auf dem Kundenkonto sei zudem "sicher nicht zum Schaden der Banken", betonte der Konsumentenschützer. "Es drängt sich der Verdacht auf, dass das System Methode hat", so auch Bernd Lausecker, Finanzexperte beim VKI.
Sanfter Druck in Richtung Online
Zudem würden die Banken Online-Überweisungen forcieren. So habe etwa die BAWAG P.S.K. keine Zahlscheinboxen mehr aufgestellt, sondern biete nur noch Online-Terminals in ihren Geschäftsstellen an.
"Schneckenpost" schneller
Lob kam vom VKI in diesem Zusammenhang für die österreichische Post. Im Vergleich zur Dauer von Banküberweisungen innerhalb Österreichs sei die Betitelung "Schneckenpost" eine Diskriminierung der heimischen Postdienste. Diese würden nämlich Briefe mittlerweile innerhalb eines Tages ausliefern.
EU-Zeitlimit ab 2010
Derzeit herrsche hinsichtlich der Dauer von Überweisungen Vertragsfreiheit, so der VKI-Geschäftsführer. Mit der Verabschiedung der neuen EU-Richtlinie zum grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr muss sich das bis zum Jahr 2010 ändern.
Dann sollen grenzüberschreitende Transaktionen innerhalb von zwei Tagen abgewickelt werden. Ab 2012 sollen Überweisungen in einem Tag über die Bühne gehen. Derzeit gelte beim grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr eine Maximaldauer von fünf Tagen, sagte er.
Von BA-CA bis ING DiBa
Insgesamt 354 Testüberweisungen hat das VKI-Magazin "Konsument" bei den heimischen Banken Bank Austria (BA-CA), BAWAG P.S.K, easybank, Erste Bank, Raiffeisenbank NÖ-Wien, Hypo NÖ, Volksbank Wien, Oberbank und ING DiBa unternommen.
Die Konsumentenschützer führten 205 Online-Aufträge und 149 Zahlscheinüberweisungen durch, die entweder beim Schalter oder in den jeweiligen Boxen der Institute deponiert wurden.
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