Hunderte Hektar Land in Flammen

Hochwasser in England, Waldbrände an der Adria, Rekordtemperaturen auf dem Balkan.
Die europaweiten Wetterkapriolen sorgen täglich für neue Katastrophenmeldungen.

Während Großbritannien im Hochwasser versinkt, hat seit mittlerweile über einer Woche eine Hitzewelle Süd- und Südosteuropa fest im Griff. Die Folge: Hitzetote und Waldbrände entlang der Mittelmeerküsten in Italien und Kroatien.

Touristen von Bränden eingeschlossen
In Süditalien meldete die Polizei bisher vier Tote. In Apulien verbrannten demnach zwei Menschen in ihrem Auto, zwei starben an Rauchgasvergiftungen.

Die Waldbrände bedrohten außerdem Tausende von Touristen in der Region. Angaben der Hafenpolizei in Puglia zufolge brachten Rettungskräfte mit Patrouillenbooten und Hubschraubern am Dienstag rund 4.000 Einheimische und Gäste von den Stränden weg in Sicherheit, wohin sich die Menschen auf ihrer Flucht vor den Flammen geflüchtet hatten.

Die Brände breiteten sich sehr rasch aus und drohten, Hotels und Ferienanlagen zu zerstören.

Dörfer in Kroatien evakuiert
Auch in der mittelitalienischen Region Umbrien wüteten Feuer. In den vergangenen Tagen seien 600 Hektar Wald den Flammen zum Opfer gefallen, hieß es. Schwere Wald- und Buschbrände wüteten auch in dem Ort Castel Gandolfo bei Rom, in dem der Papst seine Sommerresidenz hat, sowie in Kalabrien und Kampanien.

Nicht viel weniger dramatisch die Situation an der kroatischen Adriaküste: Dort mussten am Dienstag zwei ganze Dörfer nahe der Stadt Sibenik wegen Bränden evakuiert werden. Mehrere Personen, darunter auch Feuerwehrleute, wurden verletzt.

Entlang der kroatischen Küste toben seit Tagen mehrere Brände, an deren Bekämpfung Hunderte Feuerwehrleute, Löschflugzeuge und Löschhubschrauber beteiligt sind.

Brände in Griechenland und Mazedonien
Auch in Griechenland und Mazedonien wüteten am Dienstag noch zahlreiche Feuer, die bereits Hunderte Hektar Land vernichtet haben.

Hitzetote in Rumänien und Ungarn
In Rumänien melden die Behörden unterdessen bereits 30 Tote als Folge der seit Tagen andauernden Hitzewelle.

Allein Anfang der Woche starben zwölf Menschen auf Grund der extrem hohen Temperaturen. Hunderte seien auf der Straße ohnmächtig geworden, teilte der rumänische Gesundheitsminister Eugen Nicolaescu in Bukarest mit. Die Temperaturen im Süden Rumäniens lagen teils bei über 40 Grad im Schatten.

Dramatische Folgen haben die derzeit extremen Temperaturen auch in Ungarn. "Die Sterblichkeitsrate in Zentralungarn stieg um 30 Prozent", teilte die nationale Gesundheitsbehörde in Budapest mit. Hochgerechnet auf das ganze Land bedeute das unzählige "verfrühte Todesfälle".

Rekordtemperaturen in Bulgarien
Auch in Serbien setzte sich die Hitzewelle am Dienstag unvermindert fort. In der Hauptstadt Belgrad wurden rekordverdächtige 43 Grad im Schatten gemessen. Mit Temperaturen über 45 Grad war der Dienstag in Bulgarien der heißeste Tag der vergangenen 100 Jahre.

Großbritannien kämpft gegen Hochwasser
Großbritannien kämpft währenddessen weiterhin mit den Folgen heftiger Überschwemmungen. Am Dienstag ließen die Niederschläge dort zwar nach, allerdings dürfte die Themse ihren Höchststand erst erreichen.

Entlang des Flusses wurden Sandsäcke und Barrieren gegen die Wassermassen in Position gebracht. Das Notfallkomitee der britischen Regierung (COBRA) beriet über einen Plan für den Fall, dass die Fluten auch die Hauptstadt erreichen.

Bis zu 350.000 Menschen waren noch immer ohne Trinkwasser.

1.000 Kinder in Deutschland gerettet
Unwetter waren auch der Grund für die Evakuierung eines Jugendcamps Dienstagabend in Norddeutschland.

In Cuxhaven an der niedersächsischen Nordseeküste mussten rund 1.000 Kinder und Jugendliche wegen starken Sturms in Sicherheit gebracht werden. Sie hatten an einem Jugendfeuerwehr-Zeltlager teilgenommen. Einige von ihnen waren leicht verletzt worden. "Es ist alles glimpflich verlaufen", hieß es seitens der Polizei.

Link: