Altmeister der Komödien

Die Clouseau-Filme Edwards' wurden zum Kult.
Der US-Regisseur und Drehbuchautor Blake Edwards feiert am 26. Juli seinen 85. Geburtstag. Mit dem "Pink Panther" schrieb sich Edwards in die Filmgeschichte ein.

1963 war der trottelige Inspektor Clouseau von der Pariser Polizei erstmals auf der Leinwand zu sehen. Edwards kreierte die Filmreihe um den rosaroten Panther für die Mirisch Corporation. Auch die Filmmusik von Henri Mancini wurde weltberühmt.

Sellers auf den Leib geschrieben
In "Der rosarote Panther" und den Folgen danach schlüpfte der Schauspieler Peter Sellers bis zu seinem Tod im Jahr 1980 fünf Mal in die Rolle des tollpatschigen Inspektors.

Stillstand nicht erlaubt
Von Slapstick zum Schenkelklopfer, von der James-Bond-Parodie bis zur endlosen Jagd zweier Autos um einen Brunnen, die am Ende doch kollidieren - Edwards packte die "Pink Panther"-Filme randvoll mit seinen Ideen von allem, was Komödien ausmacht.

Idee zu Zeichentrickfigur
Während der Herstellung des "Rosaroten Panthers" hatte Edwards die Idee, den Vorspann des Films durch eine Zeichentrickanimation zu beleben. Die Figur des rosaroten Panthers war geboren.

Diamant mit Eigenleben
Er trat als symbolische Darstellung des geraubten Diamanten auf, die schnell eine Eigendynamik entwickelte und als Paulchen Panther weltweit Karriere machte.

Mehrere Kurzfilme wurden hergestellt, die in den Kinos als Vorfilme liefen. Durch die Begeisterung des Publikums entschloss man sich schließlich zur Produktion einer eigenen TV-Serie.

Auch im letzten Film mitgemischt
Als im vorigen Jahr Steve Martin unter der Regie von Shawn Levy Inspektor Clouseau spielte und damit Sellers' Paraderolle übernahm, mischte auch Altmeister Blake wieder mit. Er schrieb an dem Drehbuch für "Der rosarote Panther" mit.

"Ich bin ein Schreiber"
Edwards sieht sich selbst vor allem als Drehbuchautor. Bei der Verleihung eines begehrten Ehrenpreises durch den Autorenverband 2002 sagte der Hollywood-Veteran: "Ich bin von Anfang bis Ende und für immer ein Schreiber."

Schließlich dachte er sich die Storys und Dialoge für die meisten seiner Regieprojekte selbst aus.

50 Jahre Karriere in Hollywood
2004 durfte er dann seinen ersten Oscar in die Hand nehmen, eine Ehrentrophäe für seine mehr als 50 Jahre umspannende Karriere als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent.

Großvater war bereits Regisseur
Eine Karriere in Hollywood wurde Edwards praktisch in die Wiege gelegt. Mit einem Regisseur im Stummfilmkino als Großvater und einem Produktionsleiter als Stiefvater verbrachte der Bub viel Zeit in den Filmstudios.

In den 30er Jahren besuchte Edwards die High School in Beverly Hills, und nach dem Kriegsdienst bei der US-Küstenwache versuchte Edwards ab 1942 als Schauspieler sein Glück.

Aufstieg zum Kassenmagnet
Nebenbei begann er, für Rundfunk, Fernsehen und Film zu schreiben. Seine ersten Kinoerfolge als Regisseur feierte er mit "Unternehmen Petticoat" (1959) und gleich danach mit dem humorvollen Klassiker "Frühstück bei Tiffany".

Doch erst die Kriminalkomödie um einen legendären Diamanten machte Edwards Mitte der 60er Jahre zum internationalen Kassenstar.

Satire über Hollywood-Partys
Zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Sellers kam es in der Komödie "Der Partyschreck" von 1967.

Sellers spielt den indischen Schauspieler Hrundi V. Bakshi, der auf der Party eines einfallslosen, aber sehr reichen Filmbosses alles durcheinander bringt. Es beginnt mit einem verlorenen Schuh und endet in einem Schaumbad gigantischen Ausmaßes.

In Ungnade gefallen
In den 70er Jahren fand der Erfolg des Amerikaners ein plötzliches Ende. Nach mehreren Filmpleiten, darunter auch mit dem Streifen "Darling Lili" (1970) mit Edwards' frisch angetrauter Ehefrau Julie Andrews in der Hauptrolle, fiel der Regisseur in Hollywood in Ungnade.

Comeback mit "Pink Panther"-Serie
Enttäuscht zog er sich für einige Jahre nach England und in die Schweiz zurück, ehe ihm mit der Fortsetzung der "Pink Panther"-Serie das Comeback glückte.

Bo Derek zum Star gemacht
Mit der Erotiksatire "10 - Die Traumfrau" machte Edwards 1979 die damals unbekannte Bo Derek über Nacht zum Star.

Erfolgreich war auch der Travestiestreifen "Victor/Victoria" (1982) mit Julie Andrews in doppelter Rolle als Mann und Frau.

Trockener Humor
Seit fast 40 Jahren ist Edwards in zweiter Ehe mit Andrews verheiratet. Das Paar adoptierte zwei Waisenmädchen aus Vietnam und zog insgesamt fünf Kinder auf.

Bei einer Preisverleihung im Jänner gab Andrews eine Kostprobe von dem trockenen Witz des Ehemannes, der die Gattin für sieben Filme vor die Kamera holte. Sein Kommentar nach einer Liebesszene: "Das war recht nett, Liebling, aber ich weiß, dass du es besser kannst."

TV-Hinweis
ORF2 zeigt am Freitag um 0.10 Uhr "Der Partyschreck" und am Samstag um 11.25 Uhr "Der irre Flic mit dem heißen Blick".

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