Der Alaska Highway

USA befürchteten japanische Invasion im Norden.
©Bild: Gerald Lehner, salzburg.ORF.at
©Bild: Gerald Lehner, salzburg.ORF.at
Von Dawson Creek in der kanadischen Provinz British Columbia nach Delta Junction im US-Bundesstaat Alaska zieht sich der Alaska Highway. Bis in die 1970er Jahre ähnelte die Militärstraße beim Fahrkomfort einem holprigen Güterweg in den Alpen - fast 2.300 Kilometer lang und für Pkws kaum zu bewältigen und wenn, dann nur mit vielen Reifenpannen.

Für Jeeps und Lastwagen war das oft schwierige Gelände mit vielen Flussdurchquerungen kein großes Problem. 1943 - ein Jahr nach Fertigstellung der groben Trasse - entwarfen Ingenieure einen Brücken-Prototypen aus leichten Fertigteilen.

Nachschubweg für US-Militär
Mit dieser Konstruktion wurden viele Stellen entschärft, und einige Brücken sind noch heute in Verwendung.

Millionen Tonnen Nachschub und militärisches Material wurden bis 1945 in den Norden geliefert. Die Regierungen der USA und Kanadas befürchteten eine Invasion japanischer Truppen von den Aleuten-Inseln her.

Ausgangspunkt Dawson Creek
Seinen zu Beginn rein militärischen Zweck hat der Alaska Highway längst verloren. Wer in der Ortschaft Dawson Creek bei Meile null steht, hat von Vancouver schon 1.180 Kilometer Anfahrt hinter sich. Von Dawson Creek nach Fairbanks in Zentralalaska sind es noch immer 2.300 Kilometer. Macht nur in eine Richtung also 3.480 Kilometer.

Die Ingenieure der US-Armee wählten 1942 Dawson Creek als Ausgangspunkt. Hier konnte man - über Ausläufer der Rocky Mountains - von Edmonton her mit der Eisenbahn viel Baumaterial, Bulldozer und Arbeitskräfte heranschaffen.

Stützpunkte inmitten der Wildnis
Parallel zum Baubeginn in Dawson Creek wurden Arbeitskräfte mit Buschpiloten immer weiter nach Nordwesten geflogen - zu den neuen Stützpunkten inmitten straßenloser Wildnis.

Diese Camps entstanden neben behelfsmäßigen Landepisten, die Soldaten schon einige Zeit zuvor aus dem Urwald geschlagen hatten. Es handelte sich um Etappenpunkte. Auch schwächere Flugzeuge konnten hier mit je einer Tankfüllung sicher verkehren.

Die Pisten dienten Transport-, Kampf- und Jagdflugzeugen, deren Besatzungen eine besondere Mission hatten. Sie waren einige Zeit zuvor von Great Falls im US-Bundesstaat Montana auf die Ladd Air Force Base nach Fairbanks (Alaska) verlegt worden.

Dass die Luftwaffe allein den Norden Amerikas vor einer japanischen Invasion hätte schützen können, wurde ab 1942 immer stärker bezweifelt. Deshalb wurde die Straße mit solchem Nachdruck gebaut.

Aus Camps wurden Ortschaften
Wo früher die wichtigsten Camps der Arbeiter und Soldaten standen, liegen heute die kanadischen Ortschaften Fort Nelson, Watson Lake, Whitehorse, Haines Junction und ehemalige Camps und Stützpunkte im US-Bundesstaat Alaska: Tok, Delta Junction und Fairbanks; der Endpunkt des Alaska Highway.

Bis heute ein Abenteuer
©Bild: Gerald Lehner, salzburg.ORF.at
©Bild: Gerald Lehner, salzburg.ORF.at
Heute ist die gesamte Route großzügig asphaltiert und noch immer ein großes Abenteuer. Die landschaftlichen Schönheiten sind in ihrer Vielfalt kaum zu beschreiben. Viele Kenner der Region betrachten diese Arbeiter- und Ingenieurleistung in der Wildnis - mit extrem kurzer Bauzeit - noch immer als Weltwunder.

Link: