Die Großproduktion, die vom renommierten US-Pay-TV-Sender HBO und der BBC koproduziert wurde, erzählt den Aufstieg und Fall von Julius Cäsar und den Wandel Roms von der Republik zum Kaiserreich - all das als Mischung aus Intrige, Liebe, Macht, Bestechung und Brutalität.
Die zwölf Folgen der ersten Staffel werden jeden Mittwoch um ca. 22.00 Uhr in ORF1 ausgestrahlt - mehr dazu in tv.ORF.at.
Rückkehr mit Hindernissen
"Rom" beginnt im Jahr 52 vor Christus: Cäsar hat gerade die Gallier geschlagen und kehrt mit seinem Heer in die Hauptstadt zurück. Während das Volk die militärischen Erfolge des Feldherrn feiert, beschuldigt ihn der Senat der unrechtmäßigen Kriegsführung und brandmarkt ihn als Verräter.
Cäsar entschließt sich, mit seinen Truppen den Grenzfluss Rubikon zu überschreiten - damals gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung gegen Rom. Machtkämpfe, Aufstand und Meuterei begleiten die letzten Tage der Republik und die Geburt des Imperiums.
Patres und Plebs
Zwei Welten treffen in "Rom" aufeinander: die hohe Politik mit Intrigen im Senat und in den Schlafzimmern antiker Villen und das Alltagsleben einfacher Soldaten und ihrer Familien.
Der kühle Offizier Lucius Vorenus und der aufbrausende Kämpfer Titus Pullo, beide in historischen Texten namentlich erwähnt, aber in der Serie stärker fiktionalisiert wie Cäsar und Co., sind die Identifikationsfiguren, die das Publikum durch die komplexe Handlung führen.
Acht Jahre in zwölf Folgen
Die "Rom"-Macher rund um die Drehbuchautoren Bruno Heller und John Milius ("Conan der Barbar", "Apocalypse Now") beschleunigen die Dramaturgie: Zwischen Cäsars Rückkehr nach Rom und seinem Niedergang vergingen acht Jahre. Die Serie packt all das in eine Staffel. Botenritte quer durchs römische Reich passieren in der TV-Version schneller, als Jack Bauer sein Mobiltelefon zücken kann.
Schmutzig, pulsierend und chaotisch
Ohne den Erfolg von Hochglanz-Sandalenfilmen wie "Gladiator" hätte die sündteure TV-Produktion wohl nie grünes Licht bekommen, doch die Ähnlichkeiten halten sich in Grenzen. Rom ist hier keine Postkartenmetropole, sie ist schmutzig, pulsierend und chaotisch.
Die Produzenten setzen von Anfang an auf Glaubwürdigkeit, das zeigt schon der eindrucksvolle Vorspann, bei dem Graffiti in den antiken Straßen zum Leben erweckt werden. "Wir wollten einen zeitgemäßen Blick auf die Stadt werfen, sozusagen aus der Straßenperspektive", sagt Heller.
Blut und nackte Haut
In der Praxis heißt das: Wenn es im dreckigen Vergnügungsviertel zu einem Disput wegen Falschspielens kommt, fließt schnell Blut, der geschlagene Gallier-Führer Vercingetorix wird zur Belustigung der Massen hingerichtet, und der adelige "Heiratsmarkt" ist eigentlich brutaler Mädchenhandel.
Gewalt und viel nackte Haut riefen auch Kritiker auf den Plan. Doch gerade diese Kompromisslosigkeit, für die Produktionen des US-Bezahlsenders HBO bekannt sind, lässt "Rom" authentisch wirken und verhindert, dass die Saga zum lächerlichen Intrigenstadl wird.
Riesiger Aufwand
In den USA und in Großbritannien wurde "Rom" jedenfalls zum Quotenhit. Nach einer ebenfalls erfolgreichen zweiten Staffel, die in den USA im Frühjahr zu sehen war, ist allerdings Schluss. HBO sucht zwar verzweifelt nach einem Nachfolger für seine gerade beendete Kultserie "Die Sopranos", aber "Rom" dürfte einfach zu teuer gewesen sein, um diese Rolle zu erfüllen.
Mit einem Budget von rund 100 Millionen US-Dollar pro Staffel zählt "Rom" zu den aufwendigsten Fernsehserien. In den Cinecitta-Studios bei Rom ließen die Produzenten die antike Metropole als größte Filmkulisse der Welt wieder aufbauen. Zeitweise wurden mehr als 3.000 Statisten beschäftigt, und ein riesiges Arsenal an originalgetreuen Rüstungen und Waffen wurde angefertigt.
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