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©Bild: AP |
Premierminister Gordon Brown wandte sich in einer TV-Ansprache an die Briten. Er forderte alle Menschen zu erhöhter Wachsamkeit auf und dazu, den Behörden zu helfen.
Ganz Großbritannien müsse nun "vereint, unverwüstlich und stark" zusammenhalten.
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©Bild: Sky News |
Die Sicherheitskräfte gehen inzwischen davon aus, dass die Explosion in Glasgow ein Terroranschlag war, meldeten britische TV-Stationen. Von einem Zusammenhang mit den vereitelten Attentaten von London wird ausgegangen.
Allerdings schienen die Täter in Glasgow ihr Ziel weitgehend verfehlt zu haben. Es gelang ihnen nicht, mit dem lichterloh brennenden Wagen vom Typ Jeep Cherokee in die Terminalhalle vorzudringen, in der sich zahlreiche Passagiere aufhielten.
Dennoch löste der Anschlag am Nachmittag nach Angaben von Augenzeugen Panik aus, als Hunderte von Menschen die Flucht ergriffen. Der Flughafen wurde geschlossen. Alle Flüge wurden gestrichen, wodurch tausende Reisende auf dem Airport festsaßen.
Zeugen überwältigten Attentäter
Vor dem Terminal spielten sich dramatische Szenen ab, als zufällige Beobachter sich auf die beiden Insassen des Jeeps stürzten und diese in einem Handgemenge an der Flucht hinderten. Die Polizei konnte die beiden mutmaßlichen Täter festnehmen.
Einer von ihnen erlitt Brandwunden und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der andere wurde verhört - nach Medienberichten vor allem in der Hoffnung, Hinweise auf möglicherweise noch andernorts geplante Anschläge zu bekommen.
Krankenhaus geräumt
Samstagnacht musste jenes Krankenhaus sicherheitshalber geräumt woerden, in dem einer der mutmaßlichen Täter behandelt wurde. Bei ihm sei während der Behandlung ein "verdächtiges" Objekt gefunden worden, daraufhin sei das Gebäude evakuiert worden, sagte Polizeichef Willie Rae am Abend vor Journalisten.
Der Mann war mit schweren Verbrennungen in das Royal-Alexandra-Hospital eingeliefert worden. Rae wollte nicht sagen, ob es sich bei dem Objekt um einen Sprengstoffgürtel für einen Selbstmordanschlag handelte. "Er trug es am Leib", sagte der Polizeichef lediglich. Das Objekt werde noch untersucht.
Die Londoner Bomben
Am Freitag hatte die Polizei zwei Autobomben aus Benzin, Gasflaschen und Nägeln in der Londoner Innenstadt gerade noch rechtzeitig entschärft. Die Autobomben waren eher zufällig entdeckt worden. Die Explosionen hätten möglicherweise hunderte Menschen verletzt oder getötet.
Explosion in letztem Moment verhindert
Nach Angaben der britischen Presseagentur PA wurde eine der beiden Explosionen im letzten Moment vermutlich dadurch verhindert, dass eine Polizistin ein Mobiltelefon in dem betreffenden Auto außer Betrieb setzte, das als Bombenfernzünder dienen sollte.
Anschlag im Internet angekündigt
Die vereitelten Anschläge wurden zwei Jahre nach den Rucksackbombenattentaten in der Londoner U-Bahn und einem Bus geplant, bei denen vier Selbstmordattentäter 52 Menschen getötet hatten.
Nach Presseberichten hatten islamistische Kreise nur Stunden vor der Entdeckung der ersten Autobombe am Freitagmorgen vor einem Nachtclub nahe Piccadilly Circus im Internet einen Anschlag in London angekündigt.
Nach Angaben der BBC haben Ermittler aus Aufzeichnungen von Beobachtungskameras Bilder mutmaßlicher Täter herausgefiltert. Eine internationale Fahndung laufe auf Hochtouren.
Auch Flughafen Liverpool geschlossen
Die britischen Behörden schlossen am Samstagabend aus Sicherheitsgründen auch den John-Lennon-Flughafen in Liverpool. Die Schließung wurde nach Polizeiangaben in Folge der Ereignisse vom Flughafen Glasgow verfügt.
"Nach den Ereignissen von Glasgow wurde beschlossen, den Flughafen bis auf weiteres zu schließen", teilte die Polizei in Liverpool mit. Nähere Angaben zu den Beweggrunden wurden zunächst nicht gemacht. Die Entscheidung werde "fortlaufend überprüft", hieß es lediglich.
Auch USA erhöhen Sicherheitsmaßnahmen
Die USA haben nach der Explosion am Flughafen von Glasgow die Sicherheitsmaßnahmen auf einigen Flughäfen in den USA verschärft. Wie der US-Nachrichtensender CNN am Samstag weiter berichtete, wurden mehr Beamte vor den Abfertigungshallen eingesetzt.
Die Terrorwarnstufe für die USA sei jedoch nicht erhöht worden.
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