Molterer: "Angebot ausgeschlagen"
Das sieht wohl auch ÖVP-Chef Wilhelm Molterer so - schuld daran ist für ihn die SPÖ und ganz besonders Darabos: "Wir haben einen Angebot für einen gemeinsamen Weg gemacht. Das wurde ausgeschlagen."
Die ÖVP habe vorgeschlagen, eine Option für eine Aufrüstung auf 18 Jets aufrechtzuerhalten. Auf das sei die SPÖ aber nicht eingegangen. Es sei "sehr ungewöhnlich", dass Darabos den Eurofighter-Vergleich ohne einen Konsens innerhalb der Koalition unterzeichnet habe. Nun sei er alleine dafür verantwortlich.
Treffen Gusenbauer - Molterer
Allzu große koalitionäre Liebe dürfte nach einem Treffen von Gusenbauer und Molterer am Donnerstagnachmittag also nicht ausgebrochen sein. Der "Kurier" hatte zunächst berichtet, es habe sich dabei um ein "Geheimtreffen" im Bundeskanzleramt gehalten, "um den Koalitionskarren wieder flottzukriegen."
Sowohl SPÖ und ÖVP bestritten das. Es habe sich lediglich um ein Routinetreffen gehandelt - "wie es in einem Team üblich ist", so Molterer.
Gusenbauer: "Abstoßendes" Verhalten
Die Eurofighter sind jedenfalls nicht das einzige Streitthema. In vielen Fragen blockieren die beiden Koalitionsparteien einander. Die Emotionen kochen bereits wegen jeder Kleinigkeit über.
Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) hatte am Mittwoch bei der Eröffnung der Wieselburger Messe gesagt: "Wir lassen uns von der SPÖ nicht am Gängelband führen, provozieren und blockieren." Der ebenfalls anwesende Sozialminister Erwin Buchinger (SPÖ) verließ daraufhin kopfschüttelnd den Saal - ein Bild von Symbolkraft.
In der ZiB bezeichnete Gusenbauer am Donnerstag Prölls verhalten als "abstoßend": "Von einem Landeshauptmann erwartet man ein anderes Auftreten."
"Die streiten nur und hackeln nix"
Der Meinungsforscher Peter Hajek sprach in der ZiB2 von einem verheerenden Bild, das die Koalition - trotz punktuell guter Arbeit - derzeit der Öffentlichkeit biete: "Man sieht nur Reibungspunkte: Es entsteht der Eindruck, die streiten nur und hackeln nix."
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