"Zwei Fehleinschätzungen"

Experte kritisiert die Gegengeschäfte.
Für Ärger an der Eurofighter-Front sorgt Reinhard Moser, WU-Professor und Mitglied der ministeriellen Plattform Gegengeschäfte zur Bewertung der Eurofighter-Offsets.

Im Dienstag erscheinenden "trend" relativiert er deren wirtschaftliche Auswirkung. "Es gibt zwei markante Fehleinschätzungen", sagt der Gegengeschäftsexperte, zum einen sei der Beschäftigungseffekt lange nicht so groß, wie erwartet.

Und zum anderen sei es naiv zu glauben, der Eurofighter-Beschaffung würde sich durch die Gegengeschäfte quasi selbst finanzieren, so Moser laut einer Vorabsendung des "trend".

"Das war nicht sehr gescheit"
Er übt auch deutliche Kritik an der ursprünglichen Argumentation des Wirtschaftsministers, die Höhe der Kompensationsgeschäfte wären eins-zu-eins Gewinne der heimischen Wirtschaft.

"Das war nicht sehr gescheit. Jeder, der ein bisschen nachdenkt, sieht, dass das so nicht funktioniert. Man hätte von Anfang an klar argumentieren sollen, dass das nur eine Minderung des Drucks des Kaufpreises ist, mehr nicht."

Bartenstein: Kritik "irrelevant"
Im Büro von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) reagiert man leicht verärgert. "Wenn ein Experte Vorbehalte hat, soll er das bei den Bewertungen tun, nicht hinterher."

Inhaltlich sei derartige Kritik irrelevant: "Wir haben die Arbeitsplatzeffekte nie berechnet, und haben sie daher auch nicht überschätzt. Die Wirtschaftskammer geht aber von 2.000 gesicherten oder geschaffenen Arbeitsplätzen pro Jahr aus."

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