Am Boulevard des Capucines in Paris veranstalteten die Lumieres am 28. Dezember 1895 mit ihrem Kinematografen die erste Vorstellung vor zahlenden Besuchern. Ihre Erfindung eines Apparats zur Aufnahme und Wiedergabe bewegter Bilder gilt als Geburtsstunde des Kinos.
Mit 16 im Labor
Die Karriere der Lumieres begann früh. Vater Antoine Lumiere war 1870 mit seiner Familie nach Lyon gezogen und betrieb dort ein fotografisches Atelier.
Auguste wurde diplomierter Chemiker, Louis erwarb ein Diplom der Physik an der Berufsschule. Bereits als 16-Jähriger entwickelte er im väterlichen Atelier eine hochempfindliche Emulsionsschicht, die zum Ausgangspunkt weiterer Erfindungen mit seinem Bruder wurde.
Fotoplatten fanden reißenden Absatz
Vom Erfolg des Kinematografen nicht überzeugt, widmeten sich die Brüder stark der Fotografie. Die "Freres Lumiere" erzeugten in ihrem Industrieimperium in Lyon farbempfindliche fotografische Platten, die reißenden Absatz fanden.
Louis erfand das "Photorama" für Panoramaaufnahmen und schuf außerdem Neuerungen auf akustischem Gebiet. Während des Ersten Weltkrieges entwickelte er einen katalytischen Benzin-Vorwärmer für Flugzeugmotoren und konstruierte eine Armprothese für Invalide.
Kein Erfolg mit 3-D-Film
Der "dreidimensionale" Film, den Louis 1937 auf der Weltausstellung in Paris vorstellte, setzte sich nicht durch. Auch seine Experimente mit einem stereoskopischen Relieffilm waren nicht zielführend.
Seine prächtige Villa "Lumen" in Bandol, in der er seinen Lebensabend verbrachte, hatte Louis Lumiere allein mit den Einkünften eines Patentes für einen Lautsprecher aus gefaltetem Papier finanziert.
Link:
- Brüder Lumiere (Wikipedia)