Mehr Stimmen als 2005

Scharfe Attacken auf politische Gegner.
Heinz-Christian Strache ist am Samstag beim FPÖ-Parteitag in Innsbruck mit 94,85 Prozent der Stimmen als Parteiobmann wieder gewählt worden. Von den 389 abgegebenen Delegiertenstimmen - insgesamt waren 396 Stimmberechtigte anwesend - entfielen 369 auf Strache, 20 waren ungültig. Bei seiner ersten Kür zum Obmann nach der BZÖ-Abspaltung 2005 erhielt Strache 90,1 Prozent.

Die Turbulenzen um die Fotoaffäre und den aus der Partei ausgetreten Ewald Stadler haben dem Wiener damit nicht geschadet, sondern ihn sogar gestärkt.

Auch Vertreter gewählt
Die Stellvertreter wurden in einer offenen Abstimmung einstimmig gewählt. Dem FPÖ-Obmann werden neun Vertreter aus den Bundesländern zur Seite gestellt: die Landesparteichefs Gerhard Kurzmann (Steiermark), Lutz Weinzinger (Oberösterreich), Norbert Hofer (Burgenland), Karl Schnell (Salzburg), Gerald Hauser (Tirol) und Barbara Rosenkranz (Niederösterreich) sowie der Kärntner geschäftsführende Obmann Karlheinz Klement, der Nationalratsabgeordnete Bernhard Themessl (Vorarlberg) und der Wiener Gemeinderat Harald Stefan.

In seiner Funktion als FPÖ-Bürgeranwalt bestätigt wurde Ehrenobmann Hilmar Kabas, sein Stellvertreter wurde Manfred Proske.

Ausländer mit Motten verglichen
Strache hatte zuvor beim 28. ordentlichen Parteitag einmal mehr eine Abstimmung in Südtirol über die "Rückkehr zum Heimatland" Österreich gefordert. Strache hielt in seiner Rede zunächst die Meinungs- und Redefreiheit hoch, wobei er Gefahr "von links" ortete.

Nicht ausgelassen wurde das FPÖ-Hauptthema Zuwanderung. Strache verglich Ausländer unter anderem mit "vom Licht angezogenen Motten".

Warnung vor "dritter Türkenbelagerung"
Der rot-schwarzen Regierung warf er "sozialpolitische Schweinereien" vor. So würden die Länder jährlich die Kosten für Asylwerber in Millionenhöhe tragen, weigerten sich aber, die Pflegekosten zu übernehmen.

Er warnte vor einer Islamisierung und der "dritten Türkenbelagerung", die es zu verhindern gelte, und klagte über "Faschismus aus dem Islam" und "Rassismus von Zuwandern gegenüber Österreichern".

Abstimmung über Südtirol gefordert
Für Südtirol forderte Strache lautstark eine Abstimmung über die Rückkehr zu Österreich. Die FPÖ verlange die "Landeseinheit Tirols" und "Selbstbestimmung" für Südtirol, so Strache, der sich überzeugt zeigte, dass sich die Südtiroler für die Rückkehr aussprechen würden.

Kritik an Regierung
Die SPÖ habe Blutgruppe null - "sie passt überall dazu und hinterlässt keine Spuren". Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) und sein Vize Wilhelm Molterer (ÖVP) würden sich ihre "Vorgaben bei der EU und der Weltbank holen", wogegen die FPÖ sich diese von der Bevölkerung hole.

Für die kommende Landtagswahl in Tirol 2008 gab er das Ziel aus, die Absolute der ÖVP zu brechen.

Streit über Volksanwalt geht weiter
Bezüglich der neuen Volksanwälte, die am Dienstag vom Nationalrat gewählt werden, forderte der FPÖ-Chef in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast" Bundespräsident Heinz Fischer auf, die Angelobung zu verweigern. Das gelte nicht nur für die grüne Kandidatin Terezija Stoisits, sondern auch für Peter Kostelka (SPÖ) und Maria Fekter (ÖVP).

Strache begründete das damit, dass seiner Auffassung nach die Wahl nicht verfassungskonform sei, weil die an Mandaten gleich starken Grünen eine Kandidatin nominieren durften, die FPÖ aber nicht. Er kündigte deshalb bereits eine Einwendungsdebatte an, die als Ziel habe, die Wahl am Dienstag von der Tagesordnung zu nehmen.

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