Global Peace Index: Kleine sind friedlicher

Österreich auf Platz zehn. Schlusslicht ist - wenig überraschend - der Irak.
Norwegen ist einer Studie zufolge das weltweit friedlichste Land, der Irak - wenig überraschend - der Gegenpol des in diesem Jahr erstmals erstellten Global Peace Index.

In dem Ranking, das am Mittwoch in London veröffentlicht wurde, verglichen Analysten der britischen Economist Intelligence Unit (EIU) 121 Länder nach insgesamt 24 Kriterien, etwa der Zahl der Inhaftierten und der Höhe der Militärausgaben. Auch Indikatoren zu Demokratie, Transparenz und Bildung wurden in die Analyse einbezogen.

Österreich vor Deutschland und Belgien
Österreich rangiert auf Platz zehn des Index, gleich hinter Kanada und Portugal. Dahinter folgen Belgien und Deutschland.

Israel und Russland unter letzten fünf
Unter den letzten zehn Ländern finden sich die afrikanischen Dauerkrisenherde Nigeria, Angola, Cote d'Ivoire, aber auch der Libanon und - auf Platz 119 von 121 - Israel, gleich hinter Russland. Platz 121 belegt der Irak.

Die meisten europäischen Staaten finden sich in der oberen Hälfte der Liste, Österreichs Nachbarn Tschechien und Ungarn etwa auf den Rängen 13 und 18, Slowenien auf Rang 15, die Slowakei auf Rang 17. Die USA rangieren dagegen erst auf Platz 96.

"Weckruf für Politiker weltweit"
Länder an der Spitze des Rankings könnten jenen, "die weiter unten auf der Liste rangieren, die Hoffnung geben, dass Licht am Ende des Tunnels sein kann, der derzeit vielleicht sehr schwarz erscheint", so der Leiter der Studie, Steve Killelea.

Die Liste sei als ein "Weckruf für Politiker auf der ganzen Welt" zu verstehen.

Kleine im großen Verband friedlicher
Grundsätzlich zeige der Global Peace Index, dass kleine, stabile Länder, die Teil eines regionalen Blocks wie beispielsweise der EU sind, am ehesten als friedlich einzuschätzen seien. Einkommen und Bildung seien dabei entscheidende Maßstäbe für die Friedfertigkeit.

Prominente unterstützen Initiative
Der Index wird von Prominenten wie dem Dalai Lama, dem südafrikanischen Erzbischof Desmond Tutu, Ex-US-Präsident Jimmy Carter und Königin Nur von Jordanien unterstützt.

Der Dalai Lama begrüßte die Veröffentlichung der Liste, die seiner Meinung nach dazu beitragen kann, dass sich andere Staaten an den entscheidenden Faktoren orientieren, um den Status ihres Landes zu verbessern.

EIU erstellt auch "Big Mac Index"
Der heuer erstmals erstellte Friedensindex soll in den kommenden beiden Jahren jeweils ein Mal erscheinen, danach werde über die Häufigkeit endgültig entschieden.

Die EIU gehört, zusammen mit dem britischen Wirtschaftsmagazin "The "Economist", zur Economist Group. Sie ist auch bekannt für die Veröffentlichung des "Big Mac Index", der Preise und Kaufkraft einem globalen Vergleich unterzieht.

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