Nach zehn Jahren TV-Erfahrung ist die Aufregung abgeklungen und die "Teletubbies" gehören zum alltäglichen Kinderprogramm. Außerdem hat die Serie mittlerweile auch den "amtlichen" Segen vieler Fachleute, dass - wenn Kleinkinder schon vor dem TV sitzen müssen - die "Teletubbies" noch die beste Wahl sind.
In über 120 Ländern gezeigt
Für den Sender BBC wurde seine Erfindung zudem zur Goldgrube. Die Serie hatte dem TV eine bis dahin unbeachtete Zielgruppe erschlossen. Die Serie wurde in Dutzende Sprachen übersetzt und in über 120 Ländern gezeigt. Im April 2000 lief sie erstmals auch im ORF.
Ärzte warnten damals vor Verhaltensstörungen und Sprachschwierigkeiten. Einigen Kritikern erschien die Serie unheimlich: Die Tubbies haben schließlich Monitore auf dem Bauch - wie beim Horrorfilm "Poltergeist", hieß es damals in Medienberichten.
"Exakt auf Zielgruppe zugeschnitten"
Dabei sieht die Serie auf den ersten Blick ganz harmlos aus. Manchmal ist minutenlang nur eine grüne Wiese mit hoppelnden Häschen zu sehen. Der Kritik setzten die Erfinder damals schon entgegen, die Sendung sei exakt auf ihr Zielpublikum zugeschnitten.
Der Umgang mit Sprache entspreche dem von Kleinkindern, sagt der Teletubby-Miterfinder und Sprachwissenschaftler Andy Davenport. Der Sprachgebrauch richte sich nach der kleinkindlichen Freude am Sprachspiel, an Kinderreimen und Nonsensgedichten.
Jede Folge vor Zielpublikum getestet
Der Erfolg beruht zu einem Gutteil wohl auch darauf, dass die BBC bei den "Teletubbies" nichts dem Zufall überließ: Jede einzelne Folge wurde am Zielpublikum getestet. Wenn die Kinder das Interesse verloren, wurden die betreffenden Szenen sofort herausgeschnitten.
Heute sind sich Erziehungswissenschaftler im Wesentlichen einig: Der langsame Rhythmus und die Wiederholungen des Programms führen beim jungen TV-Publikum zum Unterschied von anderen Programmen nicht zu Reizüberflutung. Freilich sollte man es bei maßvollem Konsum belassen.
Eine Folge für jeden Tag
Von der Serie existieren exakt 365 Folgen - eine für jeden Tag des Jahres. Wem das jedoch noch immer nicht genug ist, der kann auf Bücher, Videos und eine unüberschaubare Vielzahl von Merchandising-Produkten zurückgreifen.
Promis als Tubby-Fans
Und offenbar gelangen diese Produkte nicht nur in Kinderhände: Der verstorbene russische Präsident Boris Jelzin war ebenso bekennender Teletubby-Fan wie die US-Schauspieler Johnny Depp und Tom Cruise sowie ihre Kollegin Angelina Jolie.
Auch auf Platz eins der britischen Hitparade und auf dem Cover des "Rolling Stone" waren die Figuren schon. Tennisspieler Goran Ivanisevic führte im Jahr 2001 gar seinen Wimbledon-Sieg darauf zurück, dass er zwischen den Matches zur Entspannung Teletubby-Folgen angesehen hatte.
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