Und nun kommt Schröder mit seinem nächsten Coup Museen wie der Österreichischen Galerie Belvedere, dem MUMOK und der Sammlung Leopold geschäftlich in die Quere. Die Albertina erhält zwei große europäische Privatsammlungen, mit denen sich die Lücke der klassischen Moderne in der heimischen Museumslandschaft schließen lässt.
"Wichtiger Termin für Österreich"
Es sei ein "wichtiger Termin für die Albertina und ein wichtiger Termin für Österreich", so Schröder entsprechend selbstbewusst am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Mit den Sammlungen Batliner und Forberg gehen zwei große europäische Privatsammlungen als Dauerleihgaben an das Haus.
Schröder betonte die Bedeutung dieser Dauerleihgaben vor allem auf internationaler Ebene. Wenn die Werke nicht an die Albertina gegangen wären, wären sie gar nicht in Österreich gelandet, so der Direktor.
Von Monet bis Anselm Kiefer
Die Sammlung Batliner zählt zu den wichtigsten Privatsammlungen der Welt und enthält Hauptwerke der klassischen Moderne, unter anderen von Monet, Picasso, Cezanne, Modigliani, Renoir und Matisse bis zu Mark Rothko und Anselm Kiefer.
Der liechtensteinische Mäzen Herbert Batliner hatte seine ursprünglich im Salzburger Museum der Moderne beheimatete Sammlung auf Grund fehlender Wertschätzung in lokalen Medien aus der Stadt an der Salzach abgezogen. "Für die gesamte Sammlung wäre Salzburg aber ohnehin nicht in Frage gekommen", so Schröder.
So viel wert, wie der Markt zahlen würde
Über den Wert der rund 500 Werke umfassenden Sammlung wollte Schröder keine Auskunft geben. "Das ist so uninteressant wie der Wert des Dürer-Hasen." In Absprache mit Finanzminister Wilhelm Molterer (ÖVP) befinden sich beide Sammlungen in österreichischer Staatshaftung.
Außerdem sei Kunst so viel wert, wie der Markt dafür zu geben bereit sei, zitierte Schröder den deutschen Bankier Kurt Forberg, der Werke von Paul Klee mit Werken der klassischen Moderne ergänzt hatte.
Sonderausstellung im Frühjahr
Nach seinem Tod ordnete und ergänzte das in Wien lebende Ehepaar Mathias und Eva Forberg die zerstreute Sammlung. Nun werden rund 50 Gemälde, Zeichnungen und Grafiken von Klee und seinen Zeitgenossen Kandinsky, Franz Marc, Lyonel Feininger und anderen der Albertina übergeben. Beide Sammlungen sollen zunächst in Sonderausstellungen und vom Frühjahr 2008 an in ausgewählten Beispielen in einer permanenten Schau zu sehen sein.
Ebenfalls 2008 soll zudem eine weitere große Privatsammlung an die Albertina gehen. Der Wissenschaftler und Kunstkenner Carl Djerassi wird laut Schröder die durch die Forberg-Sammlung aufgewerteten Klee-Bestände mit seiner bedeutenden Sammlung ergänzen.
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