"Reiner Papierkram"

Für die für diese Woche geplante Überstellung des Flugzeuges nach Österreich könnte es eng werden.
Im deutschen Manching hat am Montag die Güteprüfung der ersten für Österreich bestimmten Eurofighter begonnen. Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) hatte im Vorfeld mehrmals ein positives Ergebnis der Tests bezweifelt.

Im Darabos-Ministerium rechnet man damit, dass diese Prüfung "einige Tage" dauern werde. Auch der Sprecher der Eurofighter GmbH, Wolfdietrich Hoeveler, schloss nicht aus, dass man etwas länger als die sonst üblichen zwei Tage brauchen werde.

"Neue Erfahrung"
Er verwies darauf, dass es das erste Flugzeug für Österreich sei und die Prüfung für beide Teams eine neue Erfahrung sei.

Die Eurofighter GmbH geht offenbar deutlich optimistischer in diese Prüfung als Darabos. Während der Minister zuletzt Probleme - vor allem in der Tranchenfrage und wegen der Lizenzen - nicht ausgeschlossen hatte, sagte Hoeveler: "Ich erwarte nichts Negatives."

Reine Routine?
Eine Güteprüfung ist in der Regel eine Routinesache - mit der Typisierung bei Pkws vergleichbar. Tests an den Flugzeugen werden nicht mehr durchgeführt. Wahrscheinlich fliegen sie in den Tagen der Abnahme nicht einmal.

In erster Linie besteht die Güteprüfung aus "Papierkram", wie es ein Insider gegenüber dem ORF-Radio ausdrückte. Anhand von Dokumentationen wird kontrolliert, ob das Flugzeug auch das kann, was vertraglich festgelegt wurde.

Probebetrieb in Deutschland?
An Österreich übergeben könnte der erste Eurofighter nach Ansicht Hoevelers schon recht bald werden. Das sei jedenfalls keine Frage von Wochen oder Monaten. Ein genaues Datum wollte der Eurofighter-Sprecher aber nicht nennen. Das würden die Programmabteilungen ausmachen.

Durchaus positiv steht Hoeveler Überlegungen Darabos' gegenüber, den ersten Jet zumindest vorerst nicht nach Österreich kommen zu lassen und den Probebetrieb zunächst in Deutschland abzuwickeln.

"Sinnvolles Modell für Österreich"
Er verwies darauf, dass auch die vier Partner-Luftstreitkräfte des Eurofighters (Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien) den Anfangsflugbetrieb im Zusammenwirken mit der Industrie oder einer erfahrenen Luftwaffe abgewickelt hatten, damit sich die Techniker auf das neue Gerät einstellen können.

"Das hat sich durchaus bewährt", sagte Hoeveler. "Das könnte auch ein durchaus sinnvolles Modell für Österreich sein."

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