Steile Karriere im Rohstoffgeschäft

Physiker machte Riesenvermögen mit Aluminium.
Der russischen Milliardär Oleg Deripaska (40), der sich zuletzt mit 30 Prozent am österreichischen Bauriesen STRABAG beteiligt und nun für 1,14 Mrd. Euro beim Magna-International-Konzern des Austrokanadiers Frank Stronach eingekauft hat, gilt als zweitreichster Mann Russlands.

Der Großindustrielle verfügt über ein Vermögen von geschätzten 16 Mrd. Euro. Politisch wird ihm ein Naheverhältnis zu Russlands Präsident Wladimir Putin nachgesagt.

Nummer eins der Aluminiumbranche
Sein Geld verdiente Deripaska vor allem auf dem Aluminiumsektor. Als Eigentümer des führenden russischen Alu-Konzerns Rusal ist er in der Branche ohne ernsthafte Konkurrenz.

Ihm gehören außerdem die Autogruppe GAZ, der russische Flugzeughersteller Aviakor sowie der Baukonzern Raswitije. Die Unternehmen sind in Deripaskas Finanzholding First Element zusammengefasst.

Klassische Oligarchen-Karriere
Der steile Aufstieg Deripaskas spricht Bände über Russlands jüngste Geschichte und beschreibt gleichzeitig eine ganze Kaste im Postkommunismus, die heute Russlands Wirtschaft beherrscht, befand die deutsche Tageszeitung "Die Welt" in einem Kommentar.

Anfang der 90er Jahre hatte Deripaska gerade sein Studium der Physik abgeschlossen. Um den aus der Industriestadt Dserschinsk stammenden herum ließen sich die ersten Moskauer "Millionery" feiern. Deripaska schnupperte den Geruch des Geldes an der Moskauer Waren- und Rohstoffbörse, so die Zeitung in ihrem Porträt.

Auf den Broker wurden mächtige Rohstoffbarone aufmerksam, die ihr Geld an der Londoner Börse verdienten. Deripaska wurde ihr Mann in Moskau.

Günstiger Wind für Übernahmen
1993 wurde Deripaska mit 26 Jahren Generaldirektor der drittgrößten russischen Aluminiumschmelze von Sajansk in Sibirien, nachdem er zuvor ihre Aktienpakete aufgekauft hatte.

Nach und nach gelang es ihm, Werk um Werk zu übernehmen. Riesige Alu-Kombinate wechselten bei diesem Ausverkauf des Jahrhunderts für wenige Dutzend Millionen Dollar die Besitzer.

Alleinherrscher in der Alu-Branche
Heute, 2007, ist der russische Oligarch Alleinherrscher über die Aluminiumbranche des Landes. Seinen Konzern Rusal, der für 16 Prozent der weltweiten Alu-Herstellung steht, hat Deripaska mit dem Konkurrenten Sual und dem Schweizer Handelshaus Glencore zum weltgrößten Aluminiumproduzenten verschmolzen. Der Industrielle hält zwei Drittel an dem Branchengiganten.

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