Schließlich habe nicht er, sondern der Jet-Hersteller die Verhandlungen abgebrochen. Daher sei es auch dessen Aufgabe, wieder den Kontakt zu suchen. Da das bis zum Samstag nicht erfolgt sei, habe er beschlossen, am Sonntag an die Öffentlichkeit zu gehen.
Kein Verständnis für Rauens Position
Dass Eurofighter-GmbH-Chef Aloysius Rauen "derzeit keine Basis für die Fortführung der Verhandlungen" sieht, versteht Darabos nicht.
Er habe Rauen immer gesagt, dass er die Verhandlungen weiterführen werde, "egal was der Ausschuss zu Tage fördern wird". Auch habe er immer versucht, den Kontakt mit Eurofighter zu halten, so der Verteidigungsminister.
"Nie von Ausstiegsvariante verabschiedet"
Von der Ausstiegsvariante habe er sich nie verabschiedet, betonte Darabos. Schon zu Beginn der Verhandlungen habe man vereinbart, dass diese die Hauptvariante sei.
"Wer etwas anderes behauptet, lügt", so der Minister. Außerdem habe man die Stückzahlreduktion und die Kostenreduktion ausgelotet.
Keine Angaben zu vertraulichen Gesprächen
Darabos betonte weiters, dass er mit der Eurofighter GmbH hart verhandle. Er berichtete u. a. davon, dass Eurofighter versucht habe, ihm zu diktieren, wen er in das Verhandlungsteam für die Kostenreduktion schicken sollte. Dem habe er aber nicht zugestimmt.
Über inhaltliche Gespräche dieser Gruppe wollte Darabos sich mit Hinweis auf die Verschwiegenheitspflicht nicht äußern.
Ausstieg oder Kostenreduktion
Generell hält er an seiner Doppelstrategie - Vollausstieg oder Kostenreduktion - fest. Einerseits argumentiert Darabos, es könne ein Ausstieg - etwa im Falle von Schmiergeldzahlungen - zum Nulltarif möglich sein.
Wenn er jedoch 1,3 Mrd. Euro kosten sollte, dann sei er dazu nicht bereit. Dann würde eher die Variante Kostenreduktion sinnvoll sein.
Alternativen - aber keine Parallelverhandlungen
Es gebe mehrere Alternativen zu den Eurofightern, betonte Darabos erneut. Namen möglicher anderer Anbieter wollte er keine nennen. Parallelverhandlungen mit dem schwedischen Jet-Hersteller SAAB-Gripen gebe es aber keine, so der Verteidigungsminister auf eine entsprechende Frage seitens der ÖVP-Fraktionsvorsitzenden Maria Fekter.
Gutachten bleibt unter Verschluss
Angesprochen wurde Darabos schließlich auch auf seine Weigerung, das Koziol-Gutachten zum Kaufvertrag offen zu legen. Der Verteidigungsminister verwies darauf, dass er das Gutachten herausgeben werde, "sobald es in seiner Vollständigkeit vorliegt".
Er meinte weiter, das Gutachten sei "nicht Untersuchungsgegenstand, kein Akt", und außerdem gebe es einen Beschluss des Nationalrats, wonach er das Gutachten dem Ausschuss nicht vorlegen müsse.
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