Das berichtete die amtliche Zeitung "China Daily" am Montag unter Berufung auf einen Bericht von Wissenschaftlern unter Schirmherrschaft der chinesischen Akademie der Wissenschaft.
Auch Stausee betroffen
Der Fluss ist dem Bericht zufolge auf über 600 Kilometer Länge in einem kritischen Zustand, fast jeder dritte seiner Zuflüsse ist ernsthaft verschmutzt.
Auch der Stausee des Dreischluchtendammes ist den jüngsten Untersuchungen zufolge stark von Pestiziden, Düngemitteln und Abwasser vergiftet. Der Jangtse umfasst gut ein Drittel der chinesischen Süßwasserreserven.
"Zum großen Teil irreversibel"
Die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das ökologische System des Jangtse seien weitgehend irreversibel, zitierte die Nachrichtenagentur Xinhua den Wissenschaftler und Mitautor der Studie, Yang Guishan.
Der Bericht wurde gemeinsam von chinesischen Behörden und der Umweltorganisation WWF erstellt.
14,2 Mrd. t Abfall landen im Fluss
Chinas Umwelt leidet seit Jahren unter der rasanten Wirtschaftsentwicklung des Landes. Am Jangtse gelegene Städte leiten jährlich mindestens 14,2 Milliarden Tonnen Abfall in den Fluss. Dieser kommt Xinhua zufolge für 35 Prozent des Frischwasservorkommens Chinas auf.
Megaprojekt im Vorjahr fertig gestellt
Der Dreischluchtenstaudamm am Jangtse, das weltweit größte Projekt zur Wasserkraftgewinnung, war im Vorjahr nach 13 Jahren Bauzeit offiziell vollendet worden. Die Staumauer ist 2.309 Meter lang und 184 Meter hoch.
Bis zu 39 Mrd. Euro Baukosten
Mit dem gestauten Wasser wird ein Wasserkraftwerk mit einer Leistung von rund 85 Milliarden Kilowattstunden betrieben. 8.000 Bauarbeiter waren in der Schlussphase an der Staumauer beschäftigt, zu Hochphasen waren zeitweise 30.000 Menschen auf der Baustelle im Einsatz.
Superlative brach das Bauwerk auch bei den Kosten: Offiziellen Angaben zufolge verschlang der Damm umgerechnet 21 Milliarden Euro, informelle Schätzungen gehen von bis zu 39 Mrd. Euro aus.
Ganz fertig gestellt ist das Mammutbauwerk allerdings noch nicht: Ein Schiffshebewerk und eine Schleuse für Schiffe von bis zu 10.000 Tonnen Gewicht sollen erst im Jahr 2008 in Betrieb gehen.
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