Paulis Anwälte erklärten, die Fotos unter der Überschrift "Sankt Pauli" sowie aus dem Zusammenhang gerissene Zitate dienten dazu, den guten Ruf der Landrätin zu zerstören. "Park Avenue"-Chefredakteur Andreas Petzold wies die Vorwürfe einmal mehr zurück.
Zuvor einstweilige Verfügungen
Pauli sei mit den zur Autorisierung vorgelegten Zitaten einverstanden gewesen, betonte Petzold. Pauli hatte bereits am Donnerstag wegen der Fotos einstweilige Verfügungen gegen einzelne Medien beantragt, weil die Fotos gegen ihren Willen veröffentlicht worden seien.
Sie sehe sich durch die Veröffentlichung von angeblich nicht autorisierten Fotos in "Park Avenue" sowie zwei Boulevard-Zeitungen und einem Online-Dienst massiv verletzt, teilte Pauli mit. Lediglich ein Foto sei zur Veröffentlichung freigegeben gewesen.
Ein Opfer von "Voyeuren"?
Der Landshuter Anwalt Ernst Fricke habe die Verfügungen beantragt, um die weitere Veröffentlichung der Bilder zu unterbinden, so Pauli weiter. Sie nannte das Vorgehen des Magazins unkorrekt. Die Bilderauswahl sei ohne Absprache getroffen worden.
Ebenso sei der Text zu der Fotostrecke mit Ausnahme weniger Zitate nicht autorisiert worden. "Es ist ein Skandal, dass so etwas passieren kann", sagte Pauli auf einer Pressekonferenz in Zirndorf. Sie sei in ihrer "Privatsphäre voyeuristisch beobachtet worden".
"Unter der Gürtellinie"
Pauli warf der Redaktion der Illustrierten "Park Avenue" vor, von ihr nicht genehmigte Aussagen im Text verwendet zu haben. Die Redaktion habe ihr vorab versichert, sie positiv und sympathisch darzustellen, sich jedoch nicht daran gehalten.
Die Wahl der Bilder und der Ausschnitte geht laut Pauli "unter die Gürtellinie". Zugleich betonte sie, sie halte die Fotos für "ästhetisch sehr anspruchsvoll": "Da sind sehr schöne Fotos dabei." Petzold sagte, die Vorwürfe entbehrten jeder Grundlage.
Chefredakteur: Alles autorisiert
Pauli sei mit den zur Autorisierung vorgelegten Zitaten einverstanden gewesen, sagte Petzold. Alle Bilder seien ihr unmittelbar nach dem sechsstündigen Fotoshooting am 22. Februar gezeigt worden. In der Folge habe sie keine Einwände gegen die Bilder erhoben.
"Es ist bedauerlich, dass Frau Pauli nun auf dem Rücken von 'Park Avenue' ein politisch motiviertes Rückzugsgefecht kämpft", sagte Petzold. Bei den veröffentlichten Bildern handle es sich großteils um klassische Modefotos: "Wo ist da eine Dominastrecke?"
"Merkwürdiges Selbstverständnis"
"Unsere Reportage ist von größtmöglichem Wohlwollen gegenüber Frau Pauli geprägt", wunderte sich Petzold. Paulis Ansinnen, die Redaktion hätte ihr die Reportage vorab vorlegen müssen, zeuge wiederum "von einem merkwürdigen journalistischen Selbstverständnis von Frau Pauli".
Links:
- Park Avenue
- Gabriele Pauli (Wikipedia)
- CSU